Pressemitteilung 174/2000


Wohnungsbaunachfrage im 1. Halbjahr 2000 weiterhin rückläufig

Von Januar bis Juni 2000 wurden in Thüringen mit den bisher gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 4 166 Wohnungen zum Bau freigegeben. Damit ging die Anzahl der genehmigten Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) im 1. Halbjahr 2000 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresberichtszeitraum um 27,1 Prozent zurück.
Der überwiegende Teil (77,7 Prozent) der genehmigten Wohnungen entsteht nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik in Neubauten. 22,3 Prozent der Wohnungen werden durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden geschaffen.

Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren mit 3 161 Wohnungen 21,1 Prozent weniger eingeplant als von Januar bis Juni 1999. Ein Rückgang ist in allen Wohngebäudearten festzustellen, verursacht jedoch vor allem durch den Rückgang der Baugenehmigungen für Wohngebäude mit 3 und mehr Wohnungen. Mit 627 Wohnungen wurde das schon geringe Volumen des Vorjahres noch einmal um 45,9 Prozent unterschritten.

Die Anzahl der genehmigten Wohnungen in neuen Einfamilienhäusern ging um 11,2 Prozent auf 2 072 Wohnungen zurück. Bei neuen Zweifamilienhäusern wurde das Ergebnis des vergleichbaren Vorjahreszeitraums mit 462 Wohnungen um 8,0 Prozent unterschritten.

Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten Thüringens, der eingetretenen Marktsättigung und des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus in den neuen Bundesländern ist auch weiterhin mit einer geringeren Nachfrage nach Baugenehmigungen vor allem für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zu rechnen.

Die Anzahl der Baugenehmigungen, durch die Wohnungen im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, ging ebenfalls zurück. Hier wurden von Januar bis Juni dieses Jahres mit 928 Wohnungen 38,5 Prozent weniger genehmigt als im Vergleichszeitraum 1999.

Die geplante Wohnfläche der Neubauwohnungen ging gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum 1999 um 16,5 Prozent auf 343 320 m² zurück.

Die durchschnittliche Wohnfläche je genehmigte Neubauwohnung fällt - bedingt durch den zurückgehenden Anteil an Mehrfamilienhäusern - mit rund 109 m² um ca. 6 m² größer aus als von Januar bis Juni 1999. Die größten Wohnungen werden mit durchschnittlich 124 m² in Einfamilienhäusern entstehen. Die durchschnittliche Wohnungsgröße in den genehmigten Zweifamilienhäusern wird 90 m² und im Geschosswohnungsbau 72 m² betragen.

Die von den Bauherren veranschlagten Baukosten für neue Wohngebäude lagen mit rund 800 Millionen DM um 16,8 Prozent unter dem Niveau der ersten sechs Monate 1999.

Ausgehend von der dargestellten Situation auf dem Wohnungsmarkt können in nächster Zeit keine entscheidenden Impulse für die Auftragseingänge im Wohnungsbau in den Betrieben des Bauhauptgewerbes erwartet werden.
So gingen im 1. Halbjahr 2000 die Auftragseingänge im Wohnungsbau im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 26,0 Prozent zurück.

Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht "Gemeldete Baugenehmigungen in Thüringen, Juni 2000".

Erfurt, 21. August 2000


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