Pressemitteilung 172/2002


Wohnungsbaunachfrage auch in den ersten vier Monaten 2002 rückläufig

Von Januar bis April 2002 wurden in Thüringen mit den bisher gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 1 587 Wohnungen zum Bau freigegeben. Die Anzahl der genehmigten Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) ging nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber den ersten vier Monaten 2001 um 20,1 Prozent zurück. Die seit 1997 andauernde rückläufige Entwicklung, die deutschlandweit bereits seit 1995 zu beobachten ist, setzte sich weiter fort.

Rund 85 Prozent der genehmigten Wohnungen werden in Neubauten entstehen.
Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren mit 1 204 Wohnungen 22,7 Prozent weniger eingeplant als von Januar bis April 2001.
Betrachtet man dabei die einzelnen Wohngebäudearten, verlief die rückläufige Entwicklung unterschiedlich. So lag bei den Einfamilienhäusern das Genehmigungsergebnis mit 883 Wohnungen um 16,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Bei den Wohnungen in Zweifamilienhäusern (156 Wohnungen) gab es einen Rückgang um 25,0 Prozent. Am deutlichsten ging mit 165 Wohnungen die Anzahl der in neuen Mehrfamilienhäusern zum Bau freigegebenen Wohnungen zurück, die 43,7 Prozent unter dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahresberichtszeitraums lag.

Die Anzahl der Baugenehmigungen, durch die Wohnungen im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, war ebenfalls rückläufig. Hier wurden 231 Wohnungen und damit 38,7 Prozent weniger genehmigt als im Jahr zuvor.

Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten Thüringens, der eingetretenen Marktsättigung und des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus in den neuen Bundesländern, ist auch weiterhin mit einer geringen Nachfrage nach Baugenehmigungen für Wohnbauten, vor allem für Mehrfamilienhäuser, zu rechnen.

Ausgehend von der dargestellten Situation auf dem Wohnungssektor können in nächster Zeit keinerlei Impulse für die Auftragseingänge im Wohnungsbau in den Betrieben des Bauhauptgewerbes erwartet werden.
So sank in den ersten vier Monaten 2002 das Auftragsvolumen im Wohnungsbau im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 26,0 Prozent.

Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht „Gemeldete Baugenehmigungen in Thüringen, April 2002“.

Erfurt, den 24. Juni 2002


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