Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Thüringer Landesamtes für Statistik lag das von Januar bis April 2002 erreichte Exportergebnis von 1,5 Milliarden Euro um rund 213,9 Millionen Euro bzw. rund 13 Prozent unter dem der ersten vier Monate 2001. Der Rückgang hat sich verlangsamt. Erstmals in diesem Jahr war im April das Monatsergebnis höher als das des entsprechenden Vorjahresmonats (+4,4 Prozent). Im 1. Quartal 2002 wurden gegenüber dem Vergleichszeitraum 2001 noch knapp 18 Prozent weniger Waren ins Ausland geliefert.
Alle Bundesländer zusammen führten von Januar bis April 2002 Waren im Wert von 211,7 Milliarden Euro aus. Die deutschen Ausfuhren sanken gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 0,3 Prozent.
Frankreich (Anteil an der Gesamtausfuhr 10,0 Prozent) löste Ende April 2002 Italien (8,9 Prozent) als Hauptabnehmerland Thüringer Erzeugnisse ab. Drittstärkster Partner waren die Vereinigten Staaten mit einem Anteil von 7,7 Prozent an den gesamten Exporten. Von allen drei Ländern wurden wertmäßig weniger Waren abgenommen. Die Rückgänge betrugen rund 7 bzw. 48 sowie 21 Prozent.
Bedeutende Zuwächse verzeichneten die Lieferungen in die zukünftigen EU-Mitgliedstaaten Tschechische Republik (+18 Prozent) und Polen (+17 Prozent).
Personenkraftwagen und Wohnmobile blieben mit einem Anteil von 13,1 Prozent am thüringischen Export weiterhin wichtigste Ausfuhrartikel. Drei Viertel (74,5 Prozent) der Lieferungen gingen in die EU-Länder vorrangig nach Spanien, Belgien, Frankreich und Italien. Gegenüber den ersten vier Monaten 2001 wurden wertmäßig über ein Drittel (38,5 Prozent) weniger Personenkraftwagen und Wohnmobile ausgeführt. Die für Thüringen wichtigen Exportgüter mess-, steuerungs- und regelungstechnische Erzeugnisse (+5,6 Prozent) nahmen vor allem Frankreich und Italien ab .
Die Einfuhren erreichten von Januar bis April 2002 rund 1,3 Milliarden Euro. Die Erhöhung gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum 2001 wurde mit 108,6 Millionen Euro bzw. 8,9 Prozent ausgewiesen.
Die Einfuhren aller Bundesländer zusammen sanken von Januar bis April 2002 um 8,9 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vergleichszeitraum 2001. Waren im Wert von 170,4 Milliarden Euro wurden nach Deutschland eingeführt.
Die Volksrepublik China und Taiwan erhöhten von Januar bis April 2002 gegenüber den vier Vorjahresmonaten ihre Lieferungen nach Thüringen mit zweistelligen Zuwachsraten (+47 bzw. +50 Prozent). Der Anteil an der Gesamteinfuhr betrug 11,1 und 10,9 Prozent. Hauptsächlich wurden aus diesen beiden Ländern Büro- und automatische Datenverarbeitungsmaschinen importiert. Der überwiegende Teil (80 Prozent) der nach Thüringen eingeführten Büro- und automatischen Datenverarbeitungsmaschinen kamen aus der Volksrepublik China und Taiwan.
Detaillierte Angaben für Thüringen - nach Warengruppen und Ländern - enthält der Statistische Bericht „Aus- und Einfuhr in Thüringen, Januar 2001 – April 2002“.
Erfurt, den 08. August 2002