Pressemitteilung 229/2002


In ganz Deutschland weiterhin rückläufige Wohnungsbaunachfrage im 1. Vierteljahr 2002
- Thüringen im Vergleich -

Von Januar bis März 2002 wurden in Thüringen mit den bisher 1 517 gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 1 190 Wohnungen zum Bau freigegeben. Die Anzahl der genehmigten Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) ging nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber dem 1. Vierteljahr 2001 um 16,6 Prozent zurück.
In den neuen Bundesländern wurden im 1. Vierteljahr 2002 in 10 316 Wohn- und Nichtwohngebäuden 9 718 Wohnungen genehmigt. Das entsprach einem Rückgang von 7,4 Prozent bzw. 12,0 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresvierteljahr.
Etwas besser sah das Deutschlandergebnis der ersten drei Monate 2002 aus. Hier wurden mit 64 366 Gebäuden bzw. Baumaßnahmen 4,5 Prozent weniger genehmigt als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Wohnungen ging um 8,5 Prozent auf 64 628 Wohnungen gegenüber Januar bis März 2001 zurück.

Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren in Thüringen seit Jahresbeginn 2002 mit 901 Wohnungen 17,9 Prozent weniger eingeplant als von Januar bis März 2001.
In den neuen Bundesländern ging die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen um 10,6 Prozent auf 7 925 Wohnungen gegenüber dem 1. Vierteljahr 2001 zurück.
Deutschlandweit wurden in neuen Wohngebäuden 57 361 Wohnungen (-7,8 Prozent) genehmigt.

Die Betrachtung nach Gebäudearten zeigt eine unterschiedliche Entwicklung:
Während im gesamten Bundesgebiet die Zahl der geplanten Einfamilienhäuser im 1. Vierteljahr 2002 leicht stieg (+0,6 Prozent), ging sie in den neuen Bundesländern gegenüber Januar bis März 2001 um 2,2 Prozent, in Thüringen sogar um 4,8 Prozent zurück.

Im untersuchten Zeitraum wurden in Thüringen 18,8 Prozent weniger Wohnungen in neuen Zweifamilienhäusern genehmigt, in den neuen Bundesländern 11,4 Prozent weniger. In ganz Deutschland war der Rückgang mit 3,3 Prozent sogar nur einstellig.

Am deutlichsten war im 1. Vierteljahr 2002 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresvierteljahr der Rückgang von Wohnungen in neuen Mehrfamilienhäusern (Thüringen: -52,1 Prozent, neue Bundesländer: -33,3 Prozent, Deutschland: -23,3 Prozent).

Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten der neuen Bundesländer, der eingetretenen Marktsättigung und des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus ist in den neuen Bundesländern - wie auch in Thüringen - weiterhin mit einer geringen Nachfrage nach Baugenehmigungen für Wohnbauten, vor allem für Mehrfamilienhäuser, zu rechnen.

Erfurt, den 14. August 2002


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