Pressemitteilung 253/2002


Hohe Ernteausfälle bei der voraussichtlichen Getreideernte 2002 in Thüringen

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik rechnen die Thüringer Bauern im Jahr 2002 mit einer Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) von 2 239 Tausend Tonnen. Damit wird nach vorläufigen Berechnungen die Erntemenge des Vorjahres um fast ein Fünftel geringer ausfallen.

Unwetterschäden durch langanhaltende Regenperioden, Hagel und Überflutungen führen zu erheblichen Ertrags- und Qualitätseinbußen. Der erwartete Hektarertrag liegt bei 59 Dezitonnen. Das ist der niedrigste Getreideertrag seit 1994. Der Spitzenertrag vom Vorjahr wird um rund 12 Dezitonnen/Hektar (dt/ha) verfehlt und das langjährige Mittel 1996/2001 um etwa 6 dt/ha (ca. - 10 Prozent). Damit läge der Thüringer Getreideertrag rund 2 dt/ha unter dem erwarteten Bundesertrag von 60,9 dt/ha.

Bei Winterweizen, dessen Anbaufläche in Thüringen über 56 Prozent ausmacht, wird im Jahr 2002 ein voraussichtlicher Flächenertrag von 62 dt/ha erwartet. Das sind rund 14 dt/ha bzw. rund ein Fünftel weniger als im Vorjahr und ca. 9 dt/ha (- 12 Prozent) weniger als im langjährigen Mittel 1996/2001. Damit wäre es der niedrigste Ertrag seit 1993. Durch Lagergetreide und witterungsbedingte Ernteverzögerung verschlechtert sich die Qualität. Dadurch ergeben sich für die Landwirte Thüringens weitere finanzielle Verluste, da in Thüringen überwiegend Qualitätsweizen angebaut wird, der nun häufig nur noch für Futterzwecke verwendet werden kann.

Der erwartete Roggenertrag von 63 dt/ha liegt nach vorläufigen Ergebnissen um rund 10 dt/ha bzw. 13 Prozent unter dem Vorjahresergebnis und um etwa 3 dt/ha unter dem langjährigen Mittel 1996/2001.

Bei Wintergerste wird mit einem voraussichtlichen Flächenertrag von 61,6 dt/ha das hohe Niveau von 1999 und 2001 um ca. 10 dt/ha verfehlt. Zum langjährigen Mittel 1996/2001 würde der Minderertrag etwa 3 dt/ha betragen.

Mit voraussichtlich 45 dt/ha bei der Sommergerste wird der niedrigste Flächenertrag seit 1993 erwartet. Der bisher höchste Ertrag von 56 dt/ha im Jahr 2001 wird um rund ein Fünftel und das langjährige Mittel 1996/2001 um ca. 8 dt/ha bzw. 15 Prozent verfehlt.

Bei Hafer, dessen Anbaufläche inzwischen nur 1,8 Prozent der Getreidefläche ausmacht, wird voraussichtlich ein Flächenertrag von rund 50 dt/ha erreicht.

Mit einem voraussichtlichen Flächenertrag von 58 dt/ha bei Triticale (eine Kreuzung zwischen Winterweizen und Roggen) wird auch hier der niedrigste Ertrag seit 1996 erwartet. Damit läge der Ertrag ca. 9 dt (rund 13 Prozent) unter dem Spitzenertrag vom Vorjahr und rund 5 dt/ha unter dem langjährigen Mittel 1996/2001.

Erfurt, den 05. September 2002


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