Pressemitteilung 340/2002


Das Thüringer Bauhauptgewerbe im September und
von Januar bis September 2002 im Vergleich

Im September 2002 ging nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik der Umsatz in den Thüringer Betrieben des Bauhauptgewerbes1) mit 8,4 Prozent im Vergleich zum September 2001 deutlicher als in den neuen Bundesländern und in Deutschland zurück.
Der preisbereinigte Index des Auftragseingangs, der als ein wichtiger Frühindikator zur konjunkturellen Entwicklung gilt, lag in Thüringen um 10,9 Prozent unter dem Wert vom September 2001. Der Index für Deutschland verringerte sich um 0,4 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten sank in Thüringen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20,9 Prozent und damit deutlicher als in den neuen Bundesländern und in Deutschland.
Die Umsatzproduktivität (absolut) lag in Thüringen mit 9 505 Euro unter dem Umsatz je Beschäftigten der neuen Bundesländer und Deutschlands. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es in Thüringen jedoch eine höhere Steigerung als in den neuen Bundesländern bzw. in Deutschland.
Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden ging in Thüringen mit 16,7 Prozent im Vergleich mit den neuen Bundesländern und Deutschland am deutlichsten zurück.

Von Januar bis September 2002 verringerte sich der Umsatz in den Betrieben des Thüringer Bauhauptgewerbes mit 14,8 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres nahezu doppelt so schnell wie in Deutschland und auch schneller als in den neuen Bundesländern.
In den ersten neun Monaten dieses Jahres meldeten die bauhauptgewerblichen Betriebe Thüringens preisbereinigt 12,3 Prozent geringere Auftragseingänge als vor Jahresfrist. In Deutschland verringerte sich die Baunachfrage mit 5,7 Prozent um die Hälfte gemäßigter.

Mit einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen um über ein Fünftel lag Thüringen im Durchschnitt der Monate Januar bis September 2002 über dem rückläufigen Ergebnis der neuen Bundesländer. In Deutschland ging die Beschäftigtenzahl um mehr als ein Zehntel zurück.
Auch bei den geleisteten Arbeitsstunden wurde für Thüringen der deutlichste Rückgang festgestellt. In den neuen Bundesländern und in Deutschland sank die Zahl der geleisteten Arbeiterstunden geringfügiger.
Der höchste Anstieg des Umsatzes je Beschäftigten wurde mit 9,6 Prozent für die neuen Bundesländer ermittelt. In Thüringen stieg die Produktivität um 6,9 Prozent und in Deutschland um 4,4 Prozent.

Ausgewählte Merkmale für Deutschland, die neuen Bundesländer und Thüringen
im Bauhauptgewerbe 1) September 2002 und Januar bis September 2002
Merkmal Einheit September 2002 Januar bis September 2002
Absolute
Werte
Entwicklung
zum Vorjah-
resmonat
um %
Absolute
Werte
Entwicklung
zum Vorjahres-
zeitraum
um %
Beschäftigte im Monatsdurchschnitt Deutschland 1000
Personen
517,2 -12,1 515,2 -11,8
Neue Bundesländer 138,1 -17,2 137,0 -17,3
Thüringen 22,1 -20,9 21,9 -20,3
Arbeitsstunden Deutschland Millionen
Stunden
56,87 -8,6 449,71 -12,4
Neue Bundesländer 16,10 -13,0 125,49 -16,9
Thüringen 2,66 -16,7 20,15 -21,5
Lohn und Gehalt Deutschland Millionen
EUR
1 272,0 -6,1 11 137,4 -8,9
Neue Bundesländer 271,9 -11,5 2 356,0 -14,6
Thüringen 43,6 -14,4 372,3 -17,1
Gesamtumsatz Deutschland Millionen
EUR
5 674,7 -5,4 43 303,8 -7,9
Neue Bundesländer 1 345,3 -6,4 9 911,9 -9,4
Thüringen 210,4 -8,4 1 475,6 -14,8
Umsatz-
produktivität
Deutschland EUR 10 972 7,7 84 054 4,4
Neue Bundesländer 9 743 13,1 72 327 9,6
Thüringen 9 505 15,8 67 519 6,9
Index des Auftragseingangs Deutschland Basis 1995=100 79,9 -0,4 72,4 -5,7
Thüringen 66,7 -10,9 60,9 -12,3

1) Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigte

Erfurt, den 29. November 2002


zum Seitenanfang