Pressemitteilung 036/2003


Das Thüringer Bauhauptgewerbe im November 2002 im Vergleich
Noch keine Trendwende sichtbar

Auch der November 2002 brachte keine Trendwende für das krisengeschüttelte Baugewerbe. In den Thüringer Betrieben des Bauhauptgewerbes1) fiel nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik der Umsatzrückgang mit 18,5 Prozent im Vergleich zum November 2001 sehr viel höher aus als im Durchschnitt der neuen Bundesländer und in Deutschland.
Der preisbereinigte Index des Auftragseingangs, der als ein wichtiger Frühindikator zur konjunkturellen Entwicklung gilt, lag in Thüringen um 1,2 Prozent unter dem Wert vom November 2001. Der Index für Deutschland verringerte sich um 9,5 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten sank in Thüringen im Vergleich zum November 2001 um 21,9 Prozent und damit deutlicher als in den neuen Bundesländern und fast doppelt so hoch wie in Deutschland.
Die Umsatzproduktivität (absolut) lag in Thüringen im November 2002 mit 9 809 Euro unter dem Umsatz je Beschäftigtem der neuen Bundesländer und Deutschlands. Im Vergleich zum November 2001 gab es in Thüringen jedoch eine deutlichere Steigerung als in Deutschland und in den neuen Bundesländern.
Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden ging in Thüringen mit 22,2 Prozent im Vergleich mit den neuen Bundesländern und Deutschland am deutlichsten zurück.

Von Januar bis November 2002 verringerte sich der Umsatz in den Betrieben des Thüringer Bauhauptgewerbes mit 15,6 Prozent im Vergleich mit den ersten elf Monaten 2001 nahezu doppelt so schnell wie in Deutschland und um mehr als die Hälfte schneller als im Vergleich zu den neuen Bundesländern.
In den ersten elf Monaten 2002 meldeten die bauhauptgewerblichen Betriebe Thüringens preisbereinigt 11,3 Prozent geringere Auftragseingänge als von Januar bis November 2001. In Deutschland verringerte sich die Baunachfrage mit 6,2 Prozent um fast die Hälfte gemäßigter.

Mit einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen um über ein Fünftel lag Thüringen im Durchschnitt der Monate Januar bis November 2002 über dem rückläufigen Ergebnis der neuen Bundesländer. In Deutschland ging die Beschäftigtenzahl um 12 Prozent zurück.
Auch bei den geleisteten Arbeitsstunden wurde für Thüringen der höchste Rückgang festgestellt. In den neuen Bundesländern und in Deutschland sank die Zahl der geleisteten Arbeiterstunden wesentlich geringer.
Der höchste Anstieg des Umsatzes je Beschäftigten wurde mit 9,1 Prozent für die neuen Bundesländer ermittelt. In Thüringen stieg die Produktivität um 6,3 Prozent und in Deutschland um 4,1 Prozent.

1) Zur Entlastung kleinerer Betriebe werden monatlich nur die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten des Bauhauptgewerbes befragt.

Ausgewählte Merkmale für Deutschland, die neuen Bundesländer und Thüringen
im Bauhauptgewerbe 1) November 2002 und Januar bis November 2002
Merkmal Einheit November 2002 Januar bis November 2002
Absolute
Werte
Entwicklung
zum Vorjah-
resmonat
um %
Absolute
Werte
Entwicklung
zum Vorjahres-
zeitraum
um %
Beschäftigte im Monatsdurchschnitt Deutschland 1000
Personen
506,6 - 11,4 514,2 - 11,7
Neue Bundesländer 135,6 - 16,0 137,0 - 17,1
Thüringen 21,1 - 21,9 21,8 - 20,6
Arbeitsstunden Deutschland Millionen
Stunden
52,68 - 13,4 560,0 - 12,7
Neue Bundesländer 15,03 - 18,4 156,6 - 17,1
Thüringen 2,40 - 22,2 25,13 - 21,7
Lohn und Gehalt Deutschland Millionen
EUR
1 454,3 - 10,9 13 915,4 - 9,1
Neue Bundesländer 279,6 - 14,2 2 926,3 - 14,4
Thüringen 42,8 - 19,5 461,3 - 17,5
Gesamtumsatz Deutschland Millionen
EUR
5 978,0 - 10,2 55 178,6 - 8,1
Neue Bundesländer 1 431,2 - 12,7 12 755,0 - 9,6
Thüringen 207,0 - 18,5 1 887,0 - 15,6
Umsatz-
produktivität
Deutschland EUR 11 799 1,3 107 307 4,1
Neue Bundesländer 10 553 3,8 93 115 9,1
Thüringen 9 809 4,3 86 733 6,3
Index des Auftragseingangs Deutschland Basis 1995=100 59,2 - 9,2 70,7 - 6,2
Thüringen 55,1 - 1,2 60,2 - 11,3

1) Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten

Entwicklung wichtiger Merkmale im Bauhauptgewerbe von Januar bis November 2002 zum Vorjahreszeitraum in Thüringen, den neuen Bundesländern und in Deutschland

Erfurt, 05. Februar 2003


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