Pressemitteilung 146/2003


Industrie und Baugewerbe Thüringens im bundesweiten Vergleich bei der Beschäftigtendichte

Die Beschäftigtendichte in der Thüringer Industrie, als Verhältnis der Beschäftigten je 1 000 Einwohner, erhöhte sich von 1995 bis 2002 um knapp 31 Prozent und lag im Jahr 2002 bei 58 Beschäftigten je 1 000 Einwohner. Während die Zahl der Industriebeschäftigten in diesem Zeitraum um über 25 Prozent anstieg, sank die Bevölkerungszahl um 4,3 Prozent.

In den neuen Bundesländern stieg die Beschäftigtendichte von 1995 bis 2002 um 0,7 Prozent auf 40,1 Beschäftigte je 1 000 Einwohner. In den alten Bundesländern verringerte sie sich um 10,4 Prozent auf 83,5 Beschäftigte je 1 000 Einwohner.
Thüringen lag damit im Jahr 2002 zwar deutlich über dem Stand der neuen Bundesländer, jedoch erheblich unter der Industrie-Beschäftigtendichte der alten Bundesländer.

Im Vergleich aller Bundesländer lag Thüringen bei der Beschäftigtendichte in der Industrie auf Rang 9 und damit vor allen neuen Bundesländern und noch vor Hamburg und Schleswig-Holstein. Bundesweit wirkende Einflüsse wie u.a. schwache Konjunktur, Verlagerung von Produktion, Umstrukturierung von Betrieben, Bereinigung der Produktionsprogramme im Rahmen der Globalisierung usw. wirkten auch in Thüringen, hatten aber keinen Rückgang der Beschäftigtendichte zur Folge.

Innerhalb Thüringens war ein deutlicher Unterschied zwischen den kreisfreien Städten und Landkreisen festzustellen. So lag die Stadt Eisenach im Jahr 2002 mit der Beschäftigtendichte in der Industrie über dem Spitzenwert der alten Bundesländer. Auch der Saale-Orla-Kreis, der Landkreis Sonneberg und der Wartburgkreis erreichten höhere Werte als z.B. das Land Nordrhein-Westfalen.
Dagegen lag die Beschäftigtendichte der Stadt Gera noch unter dem Wert des Landes Mecklenburg-Vorpommern, das den letzten Platz in der Länderwertung innehatte.

Die Beschäftigtendichte im Baugewerbe verringerte sich von 1996 bis 2002 um fast 56 Prozent und lag im Jahre 2002 bei knapp 14 Beschäftigten je 1 000 Einwohner. Das war fast die Hälfte mehr als der Durchschnitt in den alten Bundesländern. Diese Entwicklung wird im Wesentlichen durch die Verringerung der Beschäftigtenzahl im Baugewerbe verursacht, die in dem betrachteten Zeitraum um 58 Prozent zurückging.

Im Jahr 2002 lag die Beschäftigtendichte des Baugewerbes in Thüringen und in den neuen Bundesländern nahezu gleich. Der Rückgang gegenüber 1995 fiel in den neuen Bundesländern mit 57 Prozent etwas höher aus als in Thüringen. In den alten Bundesländern sank die Beschäftigtendichte im Baugewerbe um mehr als ein Drittel auf rund 9 Beschäftigte je 1 000 Einwohner.

Im Vergleich aller Bundesländer lag Thüringen bei der Beschäftigtendichte im Baugewerbe auf Rang 5 und damit am Ende aller neuen Bundesländer, jedoch vor allen alten Bundesländern.

Innerhalb Thüringens waren deutliche Unterschiede vorhanden. So lag die Beschäftigtendichte im Baugewerbe im Landkreis Greiz, der Stadt Suhl und im Saale-Orla-Kreis im Jahr 2002 noch über dem Wert des Landes Thüringen. Die Beschäftigtendichte im Ilm-Kreis und im Landkreis Hildburghausen lag dagegen unter dem Wert der alten Bundesländer.

Beschäftigtendichte in der Industrie und im Baugewerbe 1995/1996 und 2002 nach Bundesländern
Land Beschäftigte je 1 000 Einwohner in Personen
Industrie Baugewerbe
1995 2002 1996 2002
Baden-Württemberg 122,8 117,0 13,2 9,5
Bayern 103,5 96,0 16,9 11,3
Berlin 44,1 32,2 19,6 8,2
Brandenburg 39,1 34,2 28,2 14,6
Bremen 103,6 95,8 15,8 12,3
Hamburg 69,4 57,2 15,1 9,7
Hessen 87,9 73,0 13,5 8,8
Mecklenburg-Vorpommern 27,2 27,5 28,9 14,0
Niedersachsen 74,8 68,1 13,0 9,5
Nordrhein-Westfalen 92,4 76,5 11,2 8,1
Rheinland-Pfalz 81,6 73,2 10,4 8,9
Saarland 104,3 96,7 12,3 9,6
Sachsen 45,6 51,3 34,3 15,0
Sachsen-Anhalt 43,5 41,6 33,8 14,7
Schleswig-Holstein 56,5 47,9 13,9 8,2
Thüringen 44,4 58,1 28,2 13,7
Deutschland 82,9 75,3 16,6 10,2


Beschäftigtendichte in der Industrie und im Baugewerbe 1995/1996 und 2002 nach Kreisen
Kreise Beschäftigte je 1 000 Einwohner in Personen
Industrie Baugewerbe
1995 2002 1996 2002
Stadt Erfurt 33,4 35,6 45,4 16,7
Stadt Gera 26,6 23,7 30,0 12,0
Stadt Jena 54,4 63,8 24,3 14,7
Stadt Suhl 39,4 46,9 27,2 18,6
Stadt Weimar 41,4 36,7 32,1 11,3
Stadt Eisenach 125,1 137,9 26,1 12,4
Eichsfeld 35,5 58,4 22,9 15,4
Nordhausen 41,6 47,1 27,0 13,6
Wartburgkreis 45,9 84,4 21,7 11,5
Unstrut-Hainich-Kreis 31,5 48,6 29,9 12,5
Kyffhäuserkreis 24,8 39,1 29,4 12,3
Schmalkalden-Meiningen 50,3 75,0 27,6 14,4
Gotha 46,9 64,9 31,7 11,5
Sömmerda 27,6 50,9 29,1 12,7
Hildburghausen 53,8 72,0 20,0 9,2
Ilm-Kreis 51,4 59,1 19,4 9,1
Weimarer Land 28,6 41,8 26,9 14,8
Sonneberg 65,2 86,3 19,9 12,0
Saalfeld-Rudolstadt 59,3 62,1 27,6 11,6
Saale-Holzland-Kreis 53,0 60,9 27,3 14,1
Saale-Orla-Kreis 60,8 91,7 31,4 17,5
Greiz 46,8 50,3 29,1 22,1
Altenburger Land 33,0 45,9 27,7 13,2
Thüringen 44,4 58,1 28,2 13,7


Beschäftigtendichte in der Industrie und im Baugewerbe nach Kreisen Thüringens im Jahr 2002
Beschäftigtendichte in der Industrie und im Baugewerbe nach Bundesländern im Jahr 2002

Erfurt, 26. Mai 2003


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