Pressemitteilung 190/2003


Anbaustruktur auf dem Ackerland 2003 in Thüringen gekennzeichnet von ungünstiger Witterung
- Anbau von Wintergetreide um 38 700 Hektar geringer als im Jahr zuvor –

Nach den vorläufigen Ergebnissen der „Bodennutzungshaupterhebung 2003“ bauten die Thüringer Landwirte 377 600 Hektar Getreide, darunter 6 000 Hektar Körnermais und Corn-Cob-Mix, an. Wintergetreide steht auf 277 600 Hektar. Die Anbaufläche von Wintergetreide sank nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes um 38 700 Hektar bzw. 12 Prozent.
Die Aussaat von Wintergetreide erfolgte bereits unter ungünstigen Bedingungen. Infolge stauender Nässe konnten die Felder nicht zum agronomisch optimalen Zeitpunkt oder gar nicht für die Ernte 2003 bestellt werden. Nacht- und Wechselfröste schädigten die Bestände weiter. Regional auftretende Überschwemmung zum Jahreswechsel verbunden mit eisigen Temperaturen ließ die Wintersaat auf den Feldern erfrieren. Thüringenweit mussten somit knapp 7 Prozent der Getreideflächen neu eingesät werden.

Auf 197 900 Hektar steht in diesem Jahr Winterweizen. Das sind 17 500 Hektar (- 8 Prozent) weniger als im Jahr 2002.
Wintergerste wurde auf 52 000 Hektar bestellt. Die Anbaufläche war um 13 600 Hektar bzw. 21 Prozent geringer als im Jahr zuvor.
Mit 9 000 Hektar wurden 34 Prozent weniger Roggen ins Feld gestellt als im Jahr 2002. Neben den Winterschäden liegt hier die Ursache auch im Wegfall der Interventionsaufkäufe innerhalb der EU.
Der Anbau von Triticale (eine resistente Kreuzung zwischen Weizen und Roggen) wurde um 17 Prozent auf 17 200 Hektar zurückgenommen.

Durch Neueinsaaten auf umgebrochenen Flächen stieg der Anbau von Sommergetreide um 30 900 Hektar (+ 49 Prozent) auf 94 000 Hektar an.
Sommergerste steht in diesem Jahr auf 72 300 Hektar (2002: 53 300 ha) und der Anbauumfang von Sommerweizen (einschließlich Hartweizen) erhöhte sich gegenüber dem Jahr zuvor um nahezu das 5fache auf 12 000 Hektar. Hafer überschritt mit einer Anbaufläche von 8 500 Hektar das vergleichbare Vorjahresergebnis um 23 Prozent.

Die mit Ölfrüchten bestellte Fläche ging im Jahr 2003 um 2 Prozent auf 112 800 Hektar zurück. Auf 100 600 Hektar steht dabei Winterraps (einschließlich der vertraglich gebundenen Flächen mit nachwachsenden Rohstoffen auf stillgelegten Flächen). Das sind 11 600 Hektar (- 10 Prozent) weniger als im Jahr zuvor. Auch hier ist der Flächenrückgang auf Flächenumbrüche (9 Prozent der Herbstaussaatfläche) zurückzuführen. Auf den umgebrochenen Flächen wurden u.a. Sommerraps und Rübsen sowie Ölleinen und Sonnenblumen angebaut. Sommerraps und Rübsen stehen auf 7 800 Hektar (2002: 900 ha), Ölleinen auf 1 700 Hektar (2002: 700 ha) und Sonnenblumen auf 2 600 Hektar (2002: 1 500 ha).

Auf 13 700 Hektar stehen Hackfrüchte. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang um 5 Prozent oder 700 Hektar. Der Anbau von Zuckerrüben auf 10 700 Hektar geht nach der leichten Anbauausdehnung im Jahr 2002 wieder zurück (- 500 ha bzw. - 5 Prozent). Ebenfalls leicht rückläufig ist die Kartoffelanbaufläche von 2 600 Hektar in diesem Jahr zum Jahr zuvor (- 100 ha bzw. - 5 Prozent).

19 400 Hektar wurden mit Hülsenfrüchten, darunter 16 300 Hektar Futtererbsen und 3 000 Hektar Ackerbohnen, bestellt. Die Anbaufläche ist damit um 400 Hektar bzw. 2 Prozent kleiner als im Vorjahr.

Ackerfutter reift auf 61 500 Hektar. Das entspricht einer Flächenzunahme um 2 600 Hektar oder 4 Prozent. Silomais steht dabei auf 39 100 Hektar (+3 600 ha bzw. 10 Prozent zum Vorjahr). Ackergras wurde auf 9 500 Hektar (2002: 11 000 ha) und Luzerne auf 5 300 Hektar (2002: 4 900 ha) angebaut. Der Anbau von Klee entspricht mit 4 200 Hektar annähernd dem Anbauumfang im Jahr 2002.

26 400 Hektar des Ackerlandes sind Ackerbrache (einschließlich stillgelegter Flächen mit Beihilferegelung und konjunkturelle Stilllegungsflächen, ohne Anbau nachwachsender Rohstoffe). Damit liegen reichlich vier Prozent des Ackerlandes brach. Im Jahr 2002 wurden 22 100 Hektar oder 3,6 Prozent der Ackerfläche nicht bestellt.

Anbaustruktur 2002
Anbaustruktur 2003

Erfurt, 18. Juli 2003


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