Pressemitteilung 216/2003


Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen in Thüringen 2002

Im Jahr 2002 wurden in Thüringen von den unteren Wasserbehörden der Stadt- und Landkreise 105 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen an das Thüringer Landesamt für Statistik gemeldet.
Infolge der Unfälle bei der Beförderung oder beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen gelangten 223,9 m3 Schadstoffe in die Umwelt, 28,4 m3 konnten wieder gewonnen werden.

Sowohl die Zahl der registrierten Unfälle als auch die freigesetzten Stoffmengen weisen auf Grund der Zufälligkeit des Unfallgeschehens jährlich beträchtliche Schwankungen auf.

Besonders gravierend sind Unfälle in Wasserschutzgebieten, bei denen Stoffe der Wassergefährdungsklasse 2 oder 3 austreten. Im Jahr 2002 wurden dem Thüringer Landesamt für Statistik 12 Unfälle dieser Art gemeldet, bei denen 1,4 m3 Schadstoffe frei gesetzt wurden. Fast alle Schadstoffe (1,3 m3) konnten u.a. durch Aufbringen von Bindemitteln, die Benutzung von Ölsperren bzw. den Aushub und Abtransport des verunreinigten Bodens wieder gewonnen werden.

Bei der Beförderung wassergefährdender Stoffe ereigneten sich im vergangenen Jahr 70 der gemeldeten 105 Unfälle. Das war die höchste Anzahl der letzten 10 Jahre. Trotz dieser hohen Fallzahl wurden nur 8,4 m3 Schadstoffe freigesetzt. Mit weniger als 30 Prozent vom langjährigen Mittel war das die geringste nachgewiesene Menge seit 1993.

Die restlichen 35 Unfälle passierten im Jahr 2002 beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, worunter auch die Lagerung zählt. Sowohl Anzahl als auch freigesetzte Menge lagen im normalen Bereich. Eine positive Überraschung, da im Zusammenhang mit dem „Jahrhunderthochwasser“ auch in Thüringen mit deutlich höheren Schäden gerechnet worden war.
Von den 215,5 m3 freigesetzter Menge dominierten vier Unfälle mit insgesamt 190 m3 Jauche/Gülle, die nur auf Grund der großen Mengen und der damit verbundenen hohen Konzentration als wassergefährdend eingestuft wurden.

Wie das Thüringer Landesamt weiter mitteilt, gab es im vergangenen Jahr 26 Unfälle beim Umgang mit Mineralölprodukten, wobei 21,7 m3 ausliefen und nur 10,0 m3 wieder gewonnen wurden. Allein 17 m3 sind auf die vier gemeldeten Jahrhunderthochwasser-Unfälle in Kreis Altenburger Land zurückzuführen. Hier wurden 6 m3 wieder gewonnen.

Erfurt, 04. August 2003


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