Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 19. August 2003 - Nr. 225

Zahl der BAföG-Empfänger im vergangenen Jahr deutlich gestiegen

Im Jahr 2002 erhielten in Thüringen 35 447 Studierende und Schüler Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 3 141 Personen bzw. 9,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit lag der Anstieg in Thüringen um 1,4 Prozentpunkte unter dem Bundesdurchschnitt, aber 1,9 Prozentpunkte über dem der neuen Länder.

40,9 Prozent der Thüringer Geförderten erhielten eine Vollförderung (2001: 39,6 Prozent) und 59,1 Prozent eine Teilförderung (2001: 60,4 Prozent), weil Einkommen und Vermögen der Geförderten oder deren Eltern die zulässigen Grenzen überstiegen. Im Bundesdurchschnitt lagen die Anteile im Jahr 2002 bei 46,8 Prozent Voll- und 53,2 Prozent Teilförderung (2001: 44,5 bzw. 55,5 Prozent).

Der durchschnittliche Förderungsbetrag pro BAföG-Empfänger lag im Jahr 2002 bei 318 Euro je Monat, 11 Euro mehr als im Jahr zuvor. Bundesweit waren es durchschnittlich 347 Euro (2001: 338 Euro).

Im Jahr 2002 wurden in Thüringen 90,1 Millionen Euro für BAföG ausgegeben. Das waren 14,7 Millionen Euro bzw. 19,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bundesweit erhielten die Schüler und Studierenden insgesamt 1 942,4 Millionen Euro. Das waren 287,8 Millionen Euro bzw. 17,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

18 422 BAföG-Empfänger bzw. 52,0 Prozent waren im Jahr 2002 Studierende. Ein Jahr zuvor betrug deren Anteil 51,9 Prozent. Weit mehr als ein Viertel (29,0 Prozent) von ihnen erhielt eine Vollförderung. Im Jahr 2001 war es weniger als ein Viertel (24,0 Prozent). Der durchschnittliche monatliche Förderungsbetrag belief sich im Jahr 2002 auf 349 Euro je Studierenden. Das waren 10 Euro bzw. 2,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Außerdem wurden im vergangenen Jahr 17 025 Schüler gefördert. Das waren 1 405 Schüler bzw. 9,6 Prozent mehr als im Jahr 2001 (15 540). Mehr als die Hälfte von ihnen (53,9 Prozent) erhielt eine Vollförderung. Im Jahr 2001 waren es 56,4 Prozent. Der durchschnittliche Förderungsbetrag pro Schüler und Monat stieg gegenüber dem Jahr zuvor um 12 Euro bzw. 4,5 Prozent auf 281 Euro.


---Anmerkung:---
Der Anstieg der Gefördertenzahlen und des finanziellen Aufwandes ist im Wesentlichen Folge des Ausbildungsförderungsreformgesetzes (AföRG) vom 1. April 2001, das höhere Freibeträge und Bedarfssätze vorsieht. Im Jahr 2002 war das Gesetz erstmals für ein volles Berichtsjahr wirksam. Im Jahr zuvor galt es nur die letzten 9 Monate.