Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 27. August 2003 - Nr. 248

Am 31. März 2003 fast 8 Prozent mehr Strafgefangene in Thüringens Justizvollzugsanstalten als ein Jahr zuvor

In den Justizvollzugsanstalten Thüringens waren am 31. März 2003 insgesamt 2 130 Personen inhaftiert, darunter 1 747 rechtskräftig zu Freiheitsentzug verurteilte Strafgefangene. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 128 Strafgefangene bzw. 7,9 Prozent mehr als Ende März 2002.
Unverändert bei 82 Prozent blieb der Anteil der Strafgefangenen an den an diesem Tag insgesamt Inhaftierten (einschließlich Untersuchungshaft, sonstigem Freiheitsentzug und Jugendarrest). Während sich dabei die Zahl der Häftlinge, die eine Jugendstrafe verbüßen, um 10 Personen verringerte, stieg die Zahl der nach allgemeinem Strafrecht Verurteilten um 138 auf 1 500 Gefangene.

Mehr als 4 von 10 Strafgefangenen (730 Personen) waren junge Erwachsene im Alter von 21 bis unter 30 Jahren, weitere 30 Prozent waren im Alter von 30 bis unter 40 Jahren. Der Anteil der Jugendlichen und Heranwachsenden sank jedoch von 9,8 Prozent Ende März 2002 auf 8,2 Prozent Ende März dieses Jahres.

Die häufigste Ursache für den Freiheitsentzug waren die so genannten anderen Straftaten gegen die Person mit 401 Fällen (23 Prozent der Strafgefangenen). Zu ihnen zählen vor allem 268 wegen Körperverletzung (insbesondere gefährliche Körperverletzung), 60 wegen Mord und 30 wegen Todschlag Verurteilte.
An zweiter Stelle folgten die Delikte Diebstahl und Unterschlagung mit 350 Strafgefangenen.

Der höchste Zuwachs um 48 auf 188 Strafgefangene war bei den nach anderen Bundes- und Landesgesetzen verurteilten Strafgefangenen (außer Strafgesetzbuch und Straßenverkehrsgesetz) zu verzeichnen. Das resultiert vor allem aus einer Erhöhung der Zahl der Strafgefangenen wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz (+ 30) sowie gegen das Ausländergesetz und das Asylverfahrensgesetz (+ 14).

Fast 60 Prozent der Strafgefangenen (1 042) war bereits vorbestraft. Jeder Dritte von ihnen hatte 5 und mehr, 53 Gefangene hatten mehr als 10 Vorstrafen aufzuweisen.

Mit einer voraussichtlichen Vollzugsdauer bis maximal einem Jahr waren 694 (40 Prozent) der Strafgefangenen inhaftiert, bei 837 (48 Prozent) waren es mehr als ein bis zu fünf Jahre und bei 216 (12 Prozent) mehr als fünf Jahre, darunter 31 Personen (Vorjahr: 29 Personen) mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe.

Diese und weitere detaillierte Informationen sind im Statistischen Bericht „Strafgefangene und Verwahrte in den Justizvollzugsanstalten Thüringens am 31. März 2003“ enthalten.
Strafgefangene am 31. März nach Altersgruppen