Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 21. November 2003 - Nr. 331

Januar bis September 2003: Abwärtstrend im Thüringer Bauhauptgewerbe verlangsamt sich – keine zweistellige rückläufige Entwicklung mehr

Das Thüringer Bauhauptgewerbe (Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten) erzielte nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Monat September dieses Jahres einen Umsatz in Höhe von 203 Millionen Euro. Das entsprach einem Anstieg von 9,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat und einem Rückgang von 3,5 Prozent zum Vorjahresmonat (bei jeweils einem Arbeitstag mehr).
Von Januar bis September 2003 betrug das Umsatzvolumen 1 340 Millionen Euro. Das war (bei gleicher Zahl an Arbeitstagen) ein um 135 Millionen Euro bzw. 9,2 Prozent geringeres Umsatzvolumen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die rückläufige Entwicklung wurde dabei immer geringer (Januar bis Februar – 18,6 Prozent, bis März – 16,6 Prozent, bis April – 15,8 Prozent, bis Mai – 14,4 Prozent, bis Juni – 12,9 Prozent, bis Juli – 10,3 Prozent und bis August – 10,1 Prozent) und sank bis September unter 10 Prozent.
In den einzelnen Bausparten zeigte sich für den Zeitraum Januar bis September 2003 ein differenziertes Bild. Während der Wohnungsbau, in dem etwa ein Neuntel des Umsatzes erwirtschaftet wurde, um 19,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag, meldete der öffentliche und Straßenbau mit – 9,9 Prozent und der gewerbliche Bau mit – 4,6 Prozent einen geringeren Rückgang.

Von Januar bis September 2003 gingen in den Betrieben Aufträge in Höhe von 1 203 Millionen Euro ein. Das waren 148 Millionen Euro bzw. 10,9 Prozent weniger als in den ersten neun Monaten 2002.
Auch bei der Baunachfrage war von der rückläufigen Entwicklung vor allem der Wohnungsbau betroffen (– 22,8 Prozent), der nur noch ein Zehntel aller Auftragseingänge erhielt. Hier hatten offensichtlich die vorzeitig eingereichten Bauanträge, die aus der Unsicherheit über die Weitergewährung der Eigenheimzulage resultierten, noch keine Auftragserteilung zur Folge.
Im öffentlichen und Straßenbau wurden Einbußen von 13,9 Prozent registriert. Durch die Mittelkürzung für den Straßenbau in Thüringen ist jedoch keine Verbesserung der Auftragslage in dieser Sparte zu erwarten. Im gewerblichen Bau fiel der Rückgang wesentlich geringer aus (– 1,6 Prozent).

Ende September 2003 waren in den Thüringer Betrieben des Bauhauptgewerbes 19 371 Personen beschäftigt, 246 Personen weniger als im Vormonat. Innerhalb eines Jahres gingen 2 767 Arbeitsplätze (– 12,5 Prozent) verloren.

Im Thüringer Bauhauptgewerbe wurde von Januar bis September 2003 ein Umsatz von 72 873 Euro je Beschäftigten erzielt. Damit stieg die Produktivität gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum 2002 um 5 354 Euro bzw. 7,9 Prozent.

Entwicklung von Auftragseingang und Umsatz im Bauhauptgewerbe

Vergleichsangaben für die neuen und alten Bundesländer liegen in ca. drei Wochen vor und werden dann veröffentlicht.