Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 30. Dezember 2003 - Nr. 372

Januar bis Oktober 2003
Abwärtstrend im Thüringer Bauhauptgewerbe verlangsamt sich weiter

Das Thüringer Bauhauptgewerbe (Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten) erzielte nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Oktober dieses Jahres einen Umsatz in Höhe von 199 Millionen Euro. Das waren 2,0 Prozent weniger als im Vormonat (bei einem Arbeitstag weniger) und 2,7 Prozent weniger als im Oktober 2002 (bei gleicher Zahl an Arbeitstagen).


Von Januar bis Oktober 2003 betrug das Umsatzvolumen 1 539 Millionen Euro. Damit ging der Umsatz gegenüber den ersten zehn Monaten des Vorjahres (bei gleicher Zahl an Arbeitstagen) um 141 Millionen Euro bzw. 8,4 Prozent zurück.
Die rückläufige Entwicklung wurde dabei von Monat zu Monat immer geringer (Januar bis Februar - 18,6 Prozent, bis März - 16,6 Prozent, bis April - 15,8 Prozent, bis Mai - 14,4 Prozent, bis Juni - 12,9 Prozent, bis Juli - 10,3 Prozent, bis August - 10,1 und bis September - 9,2 Prozent).
In den einzelnen Bausparten zeigte sich für den Zeitraum Januar bis Oktober 2003 ein differenziertes Bild. Während der Wohnungsbau, in dem etwa ein Zehntel des Umsatzes erwirtschaftet wird, um 19,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag, meldete der öffentliche und Straßenbau mit - 8,6 Prozent und der gewerbliche Bau mit - 4,7 Prozent einen geringeren Rückgang.

Von Januar bis Oktober 2003 gingen in den Betrieben Aufträge in Höhe von 1 328 Millionen Euro ein. Das waren 153 Millionen Euro bzw. 10,3 Prozent weniger als in den ersten zehn Monaten 2002.
Auch bei der Baunachfrage war von der rückläufigen Entwicklung vor allem der Wohnungsbau betroffen (- 20,9 Prozent), der nur noch ein Zehntel aller Auftragseingänge erhielt. Hier hatten offensichtlich die vorzeitig eingereichten Bauanträge, die aus der Unsicherheit über die Weitergewährung der Eigenheimzulage resultierten, noch keine Auftragserteilung zur Folge.
Im öffentlichen und Straßenbau wurden Einbußen von 13,8 Prozent registriert. Durch die Mittelkürzung für den Straßenbau in Thüringen ist jedoch keine Verbesserung der Auftragslage in dieser Sparte zu erwarten.
Im gewerblichen Bau wurde das Vorjahresergebnis nur knapp verfehlt (- 0,4 Prozent).

Ende Oktober 2003 waren in den Thüringer Betrieben des Bauhauptgewerbes 19 427 Personen beschäftigt, 56 Personen mehr als im Vormonat. Innerhalb eines Jahres gingen aber 2 112 Arbeitsplätze (- 9,8 Prozent) verloren.

Im Thüringer Bauhauptgewerbe wurde von Januar bis Oktober 2003 ein Umsatz von 83 221 Euro je Beschäftigten erzielt. Damit stieg die Umsatzproduktivität gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum 2002 um 6 233 Euro bzw. 8,1 Prozent.


Vergleichsangaben für die neuen und alten Bundesländer liegen in ca. drei Wochen vor.

Umsatz und Beschäftigte im Bauhauptgewerbe Thüringens