Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 18. März 2004 - Nr. 078

Zahl der genehmigten Wohnungen im Jahr 2003 über Vorjahresniveau

Die zu erwartenden Einschränkungen bei der Eigenheimförderung haben vor allem in der ersten Jahreshälfte 2003 eine Antragsflut für Baugenehmigungen im Wohnungsbau ausgelöst, die im weiteren Verlauf des Jahres wieder abgeklungen ist. Das Ergebnis des Jahres 2003 lag nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik um 188 Wohnungen bzw. 3,8 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Damit wurde erstmals seit dem Jahr 1997 wieder eine Zunahme der Baunachfrage im Wohnungsbau erreicht.
Im Jahr 2003 wurden mit den gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) 5 150 Wohnungen zum Bau freigegeben.
Rund 86 Prozent der genehmigten Wohnungen werden in Neubauten entstehen. Im Wohnungsneubau haben die Bauherren mit 4 395 Wohnungen 12,1 Prozent mehr eingeplant als von Januar bis Dezember 2002.
Die Entwicklung der Baugenehmigungen für die einzelnen Wohngebäudearten verlief dabei differenziert. Bei den Einfamilienhäusern lag das Genehmigungsergebnis mit 3 178 Wohnungen um 12,1 Prozent über dem Niveau des Jahres 2002. Bei den Wohnungen in Zweifamilienhäusern gab es mit 608 zum Bau freigegebenen Wohnungen einen Anstieg um 16,0 Prozent. Die Anzahl der genehmigten Wohnungen in neuen Mehrfamilienhäusern stieg um 7,8 Prozent auf 606 Wohnungen.

Die Anzahl der Baugenehmigungen, durch die Wohnungen im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden entstehen sollen, lag dagegen um 13,1 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahresergebnis. Es wurden 714 Wohnungen genehmigt.

Die geplante Wohnfläche der Neubauwohnungen betrug im Jahr 2003 absolut 508 060 m² und ist damit im Vergleich zum Jahr zuvor um 12,7 Prozent gestiegen.
Die durchschnittliche Wohnfläche je genehmigte Neubauwohnung war mit 116 m² knapp 1 m² größer als im Jahr 2002. Die größten Wohnungen werden mit durchschnittlich 129 m² in Einfamilienhäusern entstehen. Die durchschnittliche Wohnungsgröße der genehmigten Zweifamilienhäuser betrug 90 m² und im Geschosswohnungsbau 72 m².
Für den Bau neuer Wohngebäude wurden rund 580 Millionen Euro Baukosten veranschlagt. Sie lagen damit um 11,9 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahresniveau.

Die dargestellte Situation auf dem Wohnungssektor im Jahr 2003 hatte noch keinen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Auftragseingänge im Wohnungsbau, da die Mehrzahl der vorzeitig eingereichten Bauanträge im Jahr 2003 offensichtlich nicht unmittelbar eine Auftragserteilung zum Bau zur Folge hatten.
Das Auftragsvolumen im Wohnungsbau sank im Jahr 2003 im Vergleich zum Jahr zuvor um 20,3 Prozent.


Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht „Gemeldete Baugenehmigungen in Thüringen, Dezember 2003“.

Gemeldete genehmigte Wohnungen 2002 und 2003

Gemeldete genehmigte Wohnungen im Wohnungsneubau 2002 und 2003 nach Gebäudetypen