Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 10. November 2004 - Nr. 333

Thüringer Industrie im September 2004 mit Umsatzrekord

Die 1 958 Betriebe von Unternehmen im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten 1) erzielten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im September 2004 den höchsten Umsatz seit Januar 1991 in Höhe von 2,1 Milliarden Euro. Zum vergleichbaren Vorjahresmonat stieg der Umsatz, bei gleicher Zahl an Arbeitstagen, um 128 Millionen Euro bzw. 6,4 Prozent.

Im kumulativen Vergleich von Januar bis September 2004 und 2003 stiegen die Umsätze, bei einem Arbeitstag mehr, um 8,2 Prozent auf 17,2 Milliarden Euro.
In allen Hauptgruppen der Industrie gab es höhere Umsätze. Die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie erreichten mit 11,7 Prozent den höchsten Zuwachs. Es folgten die Investitions- und die Verbrauchsgüterproduzenten mit 7,1 bzw. 3,8 Prozent. Die Gebrauchsgüterproduzenten, die bis August Umsatzrückgänge auswiesen, steigerten den Umsatz um 1,0 Prozent.

In das Inland wurden von Januar bis September 2004 Waren im Wert von 12,5 Milliarden Euro verkauft. Das waren 5,2 Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum 2003.
Einen Zuwachs erzielten die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie mit 10,4 Prozent und die Verbrauchsgüterproduzenten mit 4,6 Prozent. Die Gebrauchsgüter- und die Investitionsgüterproduzenten verfehlten mit 4,0 bzw. 1,4 Prozent die vergleichbaren Vorjahresergebnisse.

Die Auslandsumsätze erhöhten sich gegenüber den ersten neun Monaten 2003 um 17,1 Prozent auf ca. 4,7 Milliarden Euro. Die kumulierte Wachstumsrate lag damit deutlich über der des Inlandsumsatzes.
Zweistellige kumulierte Wachstumsraten erreichten die Betriebe der Investitionsgüterproduzenten mit 21,4 Prozent, die der Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie mit 15,8 Prozent und die der Gebrauchsgüterproduzenten mit 16,7 Prozent. Die Verbrauchsgüterproduzenten meldeten rückläufige Auslandsumsätze um 4,7 Prozent.
Die Exportquote betrug 27,2 Prozent und war damit höher als im vergleichbaren Zeitraum 2003 (25,1 Prozent).
Mit etwa 2,9 Milliarden Euro wurden in den ersten neun Monaten 2004 rund 61,8 Prozent der Exporte Thüringens in die Länder der Eurozone ausgeführt. Weniger Ausfuhren (38,2 Prozent bzw. 1,8 Milliarden Euro) gingen in Länder außerhalb des Euro-Geltungsbereichs.

Die Produktivität (Umsatz je Beschäftigten) stieg von Januar bis September gegenüber dem Vergleichzeitraum des Vorjahres um 6,1 Prozent auf 117 578 Euro, hervorgerufen durch die deutlichere Steigerung des Umsatzes um 8,2 Prozent im Vergleich mit dem Anstieg der Beschäftigtenzahl um 2,0 Prozent.
Alle vier Wirtschaftshauptgruppen meldeten mehr Umsatz je Beschäftigten: die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie (+ 7,5 Prozent), die Gebrauchsgüterproduzenten (+ 6,4 Prozent), die Investitionsgüterproduzenten (+ 5,9 Prozent) und die Verbrauchsgüterproduzenten (+ 2,5 Prozent).

Im September 2004 waren in den Thüringer Industriebetrieben 148 694 Personen beschäftigt. Das waren 2 489 Beschäftigte bzw. 1,7 Prozent mehr als im September 2003.
Dieser Anstieg erfolgte in unterschiedlicher Höhe in zwei der vier Hauptgruppen, wobei die Gruppe der Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie mit einem Plus von 2 095 Personen wiederholt den Spitzenplatz vor den Investitionsgüterproduzenten mit einem Zuwachs von 775 Personen einnahm. Die Gebrauchsgüterproduzenten und die Verbrauchsgüterproduzenten wiesen einen Abbau von 375 bzw. 6 Arbeitsplätzen aus.

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1) Zur Entlastung kleinerer Betriebe werden monatlich nur die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten der Industrie (Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe) befragt.

Umsatz und Beschäftigte in der Industrie Thüringens

Vergleichsangaben für die neuen und alten Bundesländer liegen in ca. drei Wochen vor und werden dann veröffentlicht.