Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 13. Dezember 2004 - Nr. 372

Thüringer Industrie im Oktober 2004 weiter mit hohem Umsatzwachstum

Die 1 951 Betriebe von Unternehmen im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten1) erzielten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Monat Oktober 2004 einen Umsatz in Höhe von knapp 2,1 Milliarden Euro. Das war nach September und Juni 2004 das dritthöchste Monatsergebnis seit Januar 1991. Zum vergleichbaren Vorjahresmonat stieg der Umsatz, bei gleicher Zahl an Arbeitstagen, um 53 Millionen Euro bzw. 2,6 Prozent.

Im kumulativen Vergleich von Januar bis Oktober 2004 und 2003 stiegen die Umsätze, bei einem Arbeitstag mehr, um 7,6 Prozent auf 19,2 Milliarden Euro.
In allen Hauptgruppen der Industrie gab es höhere Umsätze. Die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie erreichten mit 11,4 Prozent den höchsten Zuwachs. Es folgten die Investitions- und die Verbrauchsgüterproduzenten mit 5,9 bzw. 3,3 Prozent. Die Gebrauchsgüterproduzenten steigerten den Umsatz um 0,9 Prozent.

In das Inland wurden von Januar bis Oktober 2004 Waren im Wert von 14,0 Milliarden Euro verkauft. Das waren 4,8 Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum 2003.
Einen Zuwachs erzielten die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie mit 10,0 Prozent und die Verbrauchsgüterproduzenten mit 4,2 Prozent. Die Gebrauchsgüter- und die Investitionsgüterproduzenten verfehlten um 4,9 bzw. 1,5 Prozent die vergleichbaren Vorjahresergebnisse.

Die Auslandsumsätze erhöhten sich gegenüber den ersten zehn Monaten 2003 um 15,6 Prozent auf ca. 5,2 Milliarden Euro. Die kumulierte Wachstumsrate lag damit deutlich über der des Inlandsumsatzes.
Zweistellige kumulierte Wachstumsraten erreichten die Betriebe der Gebrauchsgüterproduzenten mit 18,9 Prozent, der Investitionsgüterproduzenten mit 17,8 Prozent und die der Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie mit 16,0 Prozent. Die Verbrauchsgüterproduzenten meldeten rückläufige Auslandsumsätze um 5,5 Prozent.
Die Exportquote betrug 27,2 Prozent und fiel damit höher aus als im vergleichbaren Zeitraum 2003 (25,3 Prozent).
Mit etwa 3,2 Milliarden Euro wurden in den ersten zehn Monaten 2004 rund 62,0 Prozent der Exporte Thüringens in die Länder der Eurozone ausgeführt. Geringere Bedeutung besitzen dagegen die Exporte in Länder außerhalb der Eurozone. 38,0 Prozent (2,0 Milliarden Euro) der Ausfuhren gehen in Länder außerhalb des Euro-Geltungsbereichs.

Die Produktivität (Umsatz je Beschäftigten) stieg von Januar bis Oktober gegenüber dem Vergleichzeitraum des Vorjahres um 5,5 Prozent auf 131 591 Euro, hervorgerufen durch die deutlichere Steigerung des Umsatzes um 7,6 Prozent im Vergleich mit dem Anstieg der Beschäftigtenzahl um 1,9 Prozent.
Alle vier Wirtschaftshauptgruppen meldeten mehr Umsatz je Beschäftigten: die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie (+ 7,4 Prozent), die Gebrauchsgüterproduzenten (+ 6,0 Prozent), die Investitionsgüterproduzenten (+ 4,7 Prozent) und die Verbrauchsgüterproduzenten (+ 2,3 Prozent).

Im Monat Oktober 2004 waren in den Thüringer Industriebetrieben 148 041 Personen beschäftigt. Das waren 1 473 Beschäftigte bzw. 1,0 Prozent mehr als im Oktober 2003.
Dieser Anstieg erfolgte in unterschiedlicher Höhe in zwei der vier Hauptgruppen, wobei die Gruppe der Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie mit einem Plus von 1 686 Personen wiederholt den Spitzenplatz vor den Investitionsgüterproduzenten mit + 422 Personen einnahm. Die Gebrauchsgüterproduzenten und die Verbrauchsgüterproduzenten wiesen einen Abbau von 339 bzw. 296 Arbeitsplätzen aus.

1) Zur Entlastung kleinerer Betriebe werden monatlich nur die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten der Industrie (Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe) befragt.
Umsatz und Beschäftigte in der Industrie Thüringens
Vergleichsangaben für die neuen und alten Bundesländer liegen in ca. drei Wochen vor und werden dann veröffentlicht.