Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 13. Januar 2005 - Nr. 012

Investitionen der Unternehmen des Thüringer Baugewerbes im Jahr 2003 erstmals wieder leicht gestiegen

Im Geschäftsjahr 2003 wurden nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Baugewerbe für 48 Millionen Euro Investitionen getätigt, 145 Tausend Euro (0,3 Prozent) mehr als 2002.
Das Bauhauptgewerbe meldete eine Zunahme der Investitionen (+ 6,3 Prozent), das Ausbaugewerbe dagegen einen Rückgang (- 15,4 Prozent). Im Geschäftsjahr 2002 war für das Baugewerbe noch ein Rückgang von 17,6 Prozent festgestellt worden, gleichermaßen verursacht vom Bauhaupt- und Ausbaugewerbe.
Dies geht aus der Unternehmens- und Investitionserhebung hervor, die jährlich im Rahmen der Statistiken des Baugewerbes durchgeführt wird .1)

Bauhauptgewerbe

Nach den für das Jahr 2003 vorliegenden Ergebnissen gab es in Thüringen 312 erfasste Unternehmen des Bauhauptgewerbes mit insgesamt 15 744 Beschäftigten.
Gegenüber dem Jahr 2002 nahm per Saldo die Anzahl der auskunftspflichtigen Unternehmen um 4,0 Prozent ab, resultierend aus einem deutlicheren Abgang von Unternehmen (61) im Vergleich zu den Zugängen (48).
Die Beschäftigtenzahl ging um 3,8 Prozent zurück. Im vorangegangenen Geschäftsjahr war noch ein Rückgang von 20,9 Prozent zu verzeichnen.

Nachdem sich die Investitionen im Bauhauptgewerbe im Jahr 2002 gegenüber dem Vorjahr um 17,8 Prozent verringerten, nahmen sie im Jahr 2003 um 2 Millionen Euro bzw. 6,3 Prozent zu.
Die Investitionen im Bauhauptgewerbe in Höhe von insgesamt 37 Millionen Euro wurden von rund 80 Prozent aller erfassten Unternehmen getätigt.
Das Plus der Bruttoanlageinvestitionen ergab sich aus der Tendenz, mehr in Ausrüstungen zu investieren. In dieser Strukturposition wurde ein Zugang von 11,3 Prozent festgestellt. In Bauten und Grundstücke wurden 40,7 Prozent weniger investiert.
Der höchste Anteil an den getätigten Investitionen entfiel im Jahr 2003 mit 35 Millionen Euro (94,6 Prozent) auf die Ausrüstungsgüter. Ein Jahr zuvor waren es 90,3 Prozent.

Die Investitionen pro Beschäftigten beliefen sich auf 2 344 Euro. Sie erhöhten sich damit binnen Jahresfrist um 222 Euro, da die Investitionssumme zunahm, die Beschäftigtenzahl jedoch geringer wurde.
Im Jahre 2003 zeigte das Verhältnis der Investitionen zum Umsatz, dass wie im Vorjahr 2,5 Prozent des Umsatzes investiv gebunden waren.

Von der Möglichkeit Ausrüstungen und Immobilien zu mieten oder zu pachten, machten 14 Prozent der Unternehmen Gebrauch (2002: 19 Prozent). Der Wert der neu gemieteten und gepachteten Sachanlagen, nahezu alles Ausrüstungen, betrug 7 Millionen Euro, 1 Million Euro mehr als im Jahr 2002.


Ausbaugewerbe

Für das Geschäftsjahr 2003 wurden im Thüringer Ausbaugewerbe 238 meldepflichtige Unternehmen mit 9 382 Beschäftigten registriert. Das waren 26 Unternehmen (58 Abgänge und 32 Zugänge) und 1 146 Beschäftigte weniger als im Geschäftsjahr 2002.

Nach Berechnungen des Thüringer Landesamtes für Statistik nahmen die Investitionen dieser Unternehmen gegenüber 2002 um 15,4 Prozent ab (2002: - 17,1 Prozent). Dabei verfehlten die Ausrüstungsinvestitionen um 7,8 Prozent, die Investitionen bei Grundstücken und Bauten sogar um 67,2 Prozent das Vorjahresniveau.

Etwa 82 Prozent (2002: 78 Prozent) aller erfassten Unternehmen des Ausbaugewerbes tätigten im Jahr 2003 Investitionen in Höhe von insgesamt 11 Millionen Euro.
Je Beschäftigten errechnete sich damit eine Investitionssumme von 1 187 Euro. Das waren 64 Euro weniger als im Jahr 2002, was auf einen deutlicheren Rückgang des Investitionsvolumens gegenüber der Abnahme der Beschäftigtenzahlen zurückzuführen ist.

Im Ausbaugewerbe wurden über 10 Millionen Euro bzw. 95,1 Prozent der Investitionen in Ausrüstungen, wie z.B. in Maschinen und Geräte, investiert (2002: 87,2 Prozent).
Bezogen auf den Umsatz erreichten die Bruttoanlageinvestitionen 2003 einen Anteil von 1,6 Prozent. Im Jahr zuvor betrug der Anteil 1,8 Prozent.

Im Geschäftsjahr 2003 gab es im Ausbaugewerbe 43 Unternehmen mit Mietinvestitionen. Das waren rund 18 Prozent der Unternehmen dieses Bereiches (2002: rund 21 Prozent). Der Wert der neu gemieteten und gepachteten Sachanlagen, die fast ausschließlich Ausrüstungen waren, betrug dabei über 2 Millionen Euro.
1) Da auf Bilanzdaten der Unternehmen Bezug genommen wird, kann diese statistische Erhebung erst relativ spät nach Abschluss des Geschäftsjahres erfolgen. In die Erhebung einbezogen sind Unternehmen des Bauhauptgewerbes (Vorbereitende Baustellenarbeiten, Hoch- und Tiefbau) und des Ausbaugewerbes (Bauinstallation, Sonstiges Baugewerbe) mit mindestens 20 Beschäftigten.

Investitionsanteile der Wirtschaftszweige im Baugewerbe