Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 19. Januar 2006 - Nr. 025

1 Million Erwerbstätige in Thüringen im Jahr 2005

Im Jahr 2005 hatten im Jahresdurchschnitt 1 Million und 300 Personen einen Arbeitsplatz in Thüringen. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 12 000 Personen bzw. 1,2 Prozent weniger als im Jahr 2004.
Damit setzte sich der seit 2000 anhaltende Beschäftigungsabbau in Thüringen fort, der lediglich im Jahr 2004 mit einem Anstieg von 0,2 Prozent unterbrochen wurde.
Von 1999 bis 2005 verringerte sich die Zahl der Erwerbstätigen in Thüringen um 71 700 Personen bzw. 6,9 Prozent.
Dabei wurde die Entwicklung der Erwerbstätigkeit im Jahr 2004 durch die Reformen am Arbeitsmarkt im Rahmen der Hartz-Gesetze I und II (Ich-AG’s und Mini-Jobs) sowie im Jahr 2005 durch die Förderung von Arbeitsgelegenheiten (Ein-Euro-Jobs) im Rahmen von Hartz IV begünstigt.

Ausschlaggebend für den Rückgang der Erwerbstätigkeit in Thüringen im Jahr 2005 war vor allem der nach wie vor anhaltende Abbau voll sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, darin eingeschlossen die Rückführung der klassischen arbeitsmarktpolitischen Förderinstrumente wie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) oder Strukturanpassungsmaßnahmen (SAM).
In Thüringen verringerte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 718 181 Personen im März 2004 auf 696 170 Personen im März 2005.
Zugleich nahm im Jahr 2005 die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten (Minijobs) ab.
Durch die Förderung von Arbeitsgelegenheiten (Ein-Euro-Jobs) im Rahmen von Hartz IV wurde der Rückgang der Erwerbstätigkeit im Jahr 2005 deutlich gedämpft.

In Deutschland verringerte sich im Jahr 2005 die Zahl der Erwerbstätigen ebenfalls um 0,3 Prozent bzw. 121 000 Personen.
Wie die Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ zeigen, entfiel davon mit 81 000 Personen der größere Teil dieses Beschäftigungsrückgangs auf die neuen Bundesländer (ohne Berlin).
Den prozentual höchsten Zuwachs aller Bundesländer verzeichneten Hamburg (+ 0,8 Prozent) und Bayern (+ 0,2 Prozent), den größten Beschäftigungsrückgang gab es in Sachsen-Anhalt (- 2,1 Prozent) und Sachsen (- 1,5 Prozent).

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Den vorgelegten Erwerbstätigenzahlen liegt das so genannte Arbeitsortkonzept zugrunde, d.h. die ausgewiesenen Ergebnisse umfassen nur diejenigen Erwerbstätigen, die ihren Arbeitsort in Thüringen haben. Auspendler in die anderen Bundesländer bleiben unberücksichtigt, Einpendler aus anderen Bundesländern sind einbezogen.
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Über die Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort im Jahr 2005 in den einzelnen Bundesländern informiert eine beigefügte Tabelle. Eine weitere Tabelle zeigt die Entwicklung der Erwerbstätigen ab dem Jahr 1991 in Thüringen im Vergleich zu Deutschland sowie den Großraumregionen früheres Bundesgebiet (ohne Berlin) und neue Bundesländer (ohne Berlin).

Erwerbstätige am Arbeitsort 2004 und 2005
Berechnungsstand: Januar 2006
Land 2004 2005 Veränderung 2005
gegenüber 2004
Tausend Personen Prozent
Schleswig-Holstein 1 226,5 1 223,5 - 0,3
Hamburg 1 042,7 1 050,7 0,8
Niedersachsen 3 544,0 3 521,0 - 0,6
Bremen 382,6 381,1 - 0,4
Nordrhein-Westfalen 8 426,4 8 399,8 - 0,3
Hessen 3 036,0 3 027,4 - 0,3
Rheinland-Pfalz 1 781,0 1 776,8 - 0,2
Baden-Württemberg 5 390,7 5 397,3 0,1
Bayern 6 338,0 6 351,3 0,2
Saarland 506,1 506,4 0,0
Berlin 1 537,8 1 536,8 - 0,1
Brandenburg 1 015,0 1 004,4 - 1,0
Mecklenburg-Vorpommern 710,5 701,3 - 1,3
Sachsen 1 912,2 1 883,8 - 1,5
Sachsen-Anhalt 1 005,9 985,2 - 2,1
Thüringen 1 012,3 1 000,3 - 1,2
 
Deutschland 38 868,0 38 747,0 - 0,3
 
nachrichtlich:  
Früheres Bundesgebiet ohne Berlin 31 674,2 31 635,2 - 0,1
Früheres Bundesgebiet einschl. Berlin 33 212,0 33 172,1 - 0,1
 
Neue Bundesländer ohne Berlin 5 656,0 5 574,9 - 1,4
Neue Bundesländer einschl. Berlin 7 193,8 7 111,8 - 1,1

Erwerbstätige am Arbeitsort 1991 - 2005
Berechnungsstand: Januar 2006
Jahr Thüringen Deutschland neue Bundesländer
ohne Berlin
früheres Bundesgebiet
ohne Berlin
Tausend Personen
1991 1 227,0 38 621,0 6 794,6 30 153,3
1992 1 042,4 38 059,0 5 943,5 30 468,0
1993 1 021,1 37 555,0 5 786,1 30 128,9
1994 1 047,4 37 516,0 5 935,8 29 953,4
1995 1 057,9 37 601,0 6 058,4 29 919,4
1996 1 042,9 37 498,0 6 008,8 29 892,9
1997 1 030,8 37 463,0 5 932,6 29 966,7
1998 1 054,4 37 911,0 5 945,8 30 412,3
1999 1 072,0 38 424,0 5 958,7 30 913,1
2000 1 063,7 39 144,0 5 907,3 31 661,3
2001 1 048,3 39 316,0 5 809,9 31 934,9
2002 1 028,2 39 096,0 5 717,9 31 831,3
2003 1 009,9 38 722,0 5 656,0 31 540,1
2004 1 012,3 38 868,0 5 656,0 31 674,2
2005 1 000,3 38 747,0 5 574,9 31 635,2
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
1992 - 15,0 - 1,5 - 12,5 1,0
1993 - 2,0 - 1,3 - 2,6 - 1,1
1994 2,6 - 0,1 2,6 - 0,6
1995 1,0 0,2 2,1 - 0,1
1996 - 1,4 - 0,3 - 0,8 - 0,1
1997 - 1,2 - 0,1 - 1,3 0,2
1998 2,3 1,2 0,2 1,5
1999 1,7 1,4 0,2 1,6
2000 - 0,8 1,9 - 0,9 2,4
2001 - 1,4 0,4 - 1,6 0,9
2002 - 1,9 - 0,6 - 1,6 - 0,3
2003 - 1,8 - 1,0 - 1,1 - 0,9
2004 0,2 0,4 0,0 0,4
2005 - 1,2 - 0,3 - 1,4 - 0,1


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Weitere Auskünfte erteilt:
Herr Heß
Telefon: 0361 37-84210