Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 18. Juli 2007 - Nr. 214

Mehr Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche im Jahr 2006

Im Jahr 2006 wurden in Thüringen 842 vorläufige Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche durchgeführt. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 82 Maßnahmen oder 10,8 Prozent mehr als im Jahr 2005.
Bei allen 842 Schutzmaßnahmen handelte es sich um Inobhutnahmen, bei denen die Kinder und Jugendlichen vorläufig bei einer geeigneten Person, in einer Einrichtung oder in einer sonstigen betreuten Wohnform untergebracht werden.

59,6 Prozent (502 Fälle) der betroffenen Kinder und Jugendlichen waren Mädchen.

235 Inobhutnahmen (27,9 Prozent) betrafen Jugendliche im Alter zwischen 14 und 16 Jahre, weitere 205 Jugendliche (24,3 Prozent) waren zwischen 16 und 18 Jahre alt.
In 106 Fällen (12,6 Prozent) waren die Kinder zwischen 12 und 14 Jahre alt.
75 Kinder (8,9 Prozent) waren im Alter zwischen 9 und 12 Jahre, 62 Kinder (7,4 Prozent) zwischen 6 und 9 Jahre und 68 Kinder (8,1 Prozent) zwischen 3 und 6 Jahre.
91 Kinder (10,8 Prozent) hatten das dritte Lebensjahr noch nicht erreicht.

Die Hauptauslöser für die eingeleiteten Maßnahmen waren Beziehungsprobleme der Kinder und Jugendlichen (325 Maßnahmen oder 38,6 Prozent), die Überforderung der Eltern oder eines Elternteils (285 oder 33,8 Prozent) sowie Vernachlässigung (173 oder 20,5 Prozent).

In den meisten Fällen baten die Kinder und Jugendlichen selbst um Hilfe (255 Personen bzw. 30,3 Prozent). 194mal (23,0 Prozent) wurden soziale Dienste und Jugendämter aktiv und 175mal (20,8 Prozent) die Polizei oder andere Ordnungsbehörden. Von den Eltern oder einem Elternteil wurde fast jede achte Maßnahme eingeleitet (112 bzw. 13,3 Prozent).

------------------------------------
Weitere Auskünfte erteilt:
Karin Bunschek
Telefon: 0361 37-734 518
E-Mail: karin.bunschek@statistik.thueringen.de