Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 13. August 2007 - Nr. 239

Herz-Kreislauferkrankungen sind nach wie vor Todesursache Nummer eins
Im Jahr 2006 starben täglich 31 Einwohner Thüringens an einer Herz-Kreislauferkrankung

Im Jahr 2006 starben 25 599 Thüringer Bürger, davon 12 243 Männer und 13 356 Frauen. Das waren 96 Personen oder 0,4 Prozent weniger als im Jahr 2005.
Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik betrug das durchschnittliche Sterbealter 75,3 Jahre (2005: 75,4 Jahre). Die Männer verstarben im Durchschnitt mit 70,7 Jahren, die Frauen rund neun Jahre später mit durchschnittlich 79,5 Jahren (2005: 70,7 und 79,6 Jahre).

Die Herz-Kreislauferkrankungen waren zwar in den vergangenen Jahren stets rückläufig, stehen aber nach wie vor an erster Stelle der Todesursachen. In 11 433 Fällen oder 44,7 Prozent war eine Krankheit des Kreislaufsystems die Todesursache.
Damit erlagen täglich 31 Einwohner Thüringens dieser Todesursache.
Die Frauen waren von dieser Todesursache viel häufiger betroffen als Männer. Ihr Anteil lag bei 58,7 Prozent, der der Männer dagegen betrug 41,3 Prozent.
Infolge von Kreislauferkrankungen starben insbesondere ältere Menschen. 9 601 Personen oder 84,0 Prozent waren über 70 Jahre alt. Das durchschnittliche Sterbealter bei diesem Krankheitsbild betrug 79,8 Jahre. Auch hier war ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern zu verzeichnen. Während die Männer an einer der Kreislauferkrankungen im Alter von 74,9 Jahren starben, erreichten die Frauen mit dieser Todesursache durchschnittlich 83,2 Jahre.

Die zweithäufigste Todesursache - mit steigender Tendenz - war im Jahr 2006 mit 6 509 Fällen und einem Anteil von gut einem Viertel (25,4 Prozent) eine Neubildung, darunter erlagen 6 359 Thüringer, 24,8 Prozent aller Gestorbenen, einem bösartigen Tumorleiden (Krebs).
Ein Jahr zuvor betrug der Anteil der an Neubildungen Gestorbenen an den Sterbefällen insgesamt 24,8 Prozent, der an bösartigen Neubildungen 24,3 Prozent.
Von den Personen, die einer Neubildung erlagen, waren 5 469 Personen oder 84,0 Prozent 60 Jahre und älter. Das mittlere Sterbealter betrug im Durchschnitt 71,0 Jahre, das der Männer 69,5 und das der Frauen 72,9 Jahre.

An dritter Stelle der Todesursachen standen im Jahr 2006 mit 1 530 Fällen oder 6,0 Prozent, wie im vergangenen Jahr, Endokrine1), Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten.
Das mittlere Sterbealter betrug 79,3 Jahre. Mit 73,8 Jahren verstarben die Männer durchschnittlich 8,5 Jahre eher als die Frauen mit 82,3 Jahren.

In weiteren 1 193 Fällen oder 4,7 Prozent aller Todesfälle führten Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen (nichtnatürlicher Tod) im Jahr 2006 zum Tode. Im Jahr 2005 betrug der Anteil 4,1 Prozent.
Frauen waren bei den nichtnatürlichen Todesursachen nur halb so oft betroffen wie Männer. Bei ihnen betrug der Anteil an allen Todesursachen 3,2 Prozent, gegenüber 6,2 Prozent bei den Männern.
Das mittlere Sterbealter betrug 61,1 Jahre, das der Männer sogar nur 55,9 Jahre und das der Frauen 70,2 Jahre.


1) Endokrine: Eine Drüse ist endokrin, wenn sie ihre Stoffe ohne Ausführungsgang direkt ins Blut, in die Lymphe oder ins Gewebe (also nach innen = endokrin) abgibt.

Sterbefälle nach Todesursachen 2006
Pos.-Nr.
ICD-10
Todesursache Insgesamt Männlich Weiblich
Anzahl Mittleres Sterbealter Anzahl Mittleres Sterbealter Anzahl Mittleres Sterbealter
A00 - B99 Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten (Kapitel I) 266 73,2 129 70,2 137 76,0
C00 - D48 Neubildungen (Kapitel II) 6 509 71,0 3 585 69,5 2 924 72,9
D50 - D89 Krankheiten des Blutes und der blutbildenden Organe sowie bestimmte Störungen mit Beteiligung des Immunsystems (Kapitel III) 84 77,4 32 73,8 52 79,6
E00 - E90 Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (Kapitel IV) 1 530 79,3 541 73,8 989 82,3
F00 - F99 Psychische und Verhaltensstörungen (Kapitel V) 339 74,2 170 64,6 169 83,8
G00 - G99 Krankheiten des Nervensystems (Kapitel VI) 534 72,9 248 68,7 286 76,7
I00 - I99 Krankheiten des Kreislaufsystems (Kapitel IX) 11 433 79,8 4 717 74,9 6 716 83,2
J00 - J99 Krankheiten des Atmungssystems (Kapitel X) 1 420 77,8 823 75,5 597 80,9
K00 - K93 Krankheiten des Verdauungssystems (Kapitel XI) 1 422 69,5 806 64,7 616 75,9
M00 - M99 Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (Kapitel XIII) 90 73,1 38 66,9 52 77,7
N00 - N99 Krankheiten des Urogenitalsystems (Kapitel XIV) 419 80,1 177 77,8 242 81,7
P00 - P96 Bestimmte Zustände, die ihren Ursprung in der Perinatalperiode haben (Kapitel XVI) 36 0,2 24 0,2 12 0,2
Q00 - Q99 Angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien (Kapitel XVII) 47 32,8 27 29,7 20 36,9
R00 - R99 Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (Kapitel XVIII) 249 60,1 159 56,6 90 66,4
S00 - T98 Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen (Kapitel XIX) 1 193 61,1 759 55,9 434 70,2
  Sonstige Todesursachen 28 75,9 8 70,1 20 78,3
A00 - T98 Sterbefälle insgesamt 25 599 75,3 12 243 70,7 13 356 79,5
V01 - Y98 Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität der Positionsnummern S00 - T98 (Kapitel XX) 1 193 61,1 759 55,9 434 70,2
    darunter  
V01 - X59, Y40 - Y86, Y88 Unfälle 799 63,6 460 56,6 339 73,1
    darunter  
V01 - V99 Transportmittelunfälle 221 42,9 164 41,5 57 46,8
W00 - W19 Stürze 260 75,8 125 68,0 135 83,1
X60 - X84, Y87.0 vorsätzliche Selbstbeschädigung 336 56,0 264 54,6 72 60,9
X85 - Y09, Y87.1 tätlicher Angriff 11 35,2 4 46,8 7 28,6
Y10 - Y34, Y87.2, Y89.9 Ereignis, dessen nähere Umstände unbestimmt sind 47 61,4 31 57,9 16 68,4


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