Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 04. September 2007 - Nr. 267

Ende 2006 erhielten 3 320 junge Menschen Hilfe zur Erziehung außerhalb des Elternhauses

Am 31.12.2006 erhielten in Thüringen 3 320 Kinder, Jugendliche und junge Volljährige im Alter bis zu 27 Jahren Hilfe zur Erziehung außerhalb des Elternhauses. Das waren 190 Fälle bzw. 6,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ihr Anteil an der Bevölkerung im Alter bis zu 27 Jahren betrug 0,6 Prozent.

Mehr als die Hälfte der jungen Menschen (1 759 Mädchen und Jungen bzw. 53,0 Prozent) erhielten am Jahresende 2006 pädagogische Hilfe in Form einer Heimerziehung oder betreuten Wohnform. Ende 2005 waren es 1 682 junge Menschen (53,7 Prozent).

Am 31.12.2006 lebten 1 628 Mädchen und Jungen in einem Heim. Damit stieg die Anzahl der Heimkinder gegenüber dem Jahr zuvor um 59 Kinder bzw. 3,8 Prozent.
In den Heimen waren 67 Kinder (4,1 Prozent) noch keine 6 Jahre, 281 Kinder (17,3 Prozent) im Alter zwischen 6 und 12 Jahren, 359 Kinder (22,1 Prozent) von ihnen waren zwischen 12 und 15 Jahren alt. Weitere 664 Jugendliche (40,8 Prozent) waren zwischen 15 und 18 Jahren und 257 junge Volljährige (15,8 Prozent) über 18 Jahre.

Die Hilfe zur Erziehung außerhalb des Elternhauses wurde in 1 097 Fällen (33,0 Prozent) in Form einer Vollzeitpflege in einer anderen Familie gewährt. Ein Jahr zuvor waren es mit 1 003 Fällen 32,0 Prozent. 984 Mädchen und Jungen (89,7 Prozent) wurden in einer Pflegefamilie und 113 Mädchen und Jungen (10,3 Prozent) bei Großeltern oder Verwandten untergebracht.

In 442 Fällen (13,3 Prozent) entschieden sich die Jugendämter für eine Erziehung in einer Tagesgruppe und 22 junge Menschen (0,7 Prozent) erhielten eine intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung. Ein Jahr zuvor betrugen die Anteile 13,6 bzw. 0,6 Prozent.

Im Laufe des Jahres 2006 begann für 1 274 Kinder und Jugendliche eine dieser vier Hilfearten. Fast ein Drittel von ihnen (399 Kinder bzw. 31,3 Prozent) waren Jugendliche bzw. junge Volljährige im Alter ab 15 Jahren. Den Schwerpunkt bildete mit 781 Personen bzw. 61,3 Prozent eine Heimerziehung bzw. betreute Wohnform. Für 695 Mädchen und Jungen begann die Erziehung im Heim.
Für 1 085 junge Menschen war es nicht die erste Hilfe. So ging z.B. in 285 Fällen bereits eine ambulante Beratung in Fragen der Erziehung voraus, in 270 Fällen waren es vorläufige Schutzmaßnahmen, in 135 Fällen war bereits eine sozialpädagogische Familienhilfe der beginnenden Hilfe vorangegangen und in 131 Fällen war es eine Heimerziehung bzw. betreute Wohnform.

Im Laufe des Jahres 2006 konnten 1 088 Hilfen beendet werden. Sie dauerten durchschnittlich 30 Monate. Nach Beendigung der Hilfe gingen 578 junge Menschen (53,1 Prozent) in das Elternhaus bzw. zu den Großeltern oder Verwandten zurück, weitere 260 (23,9 Prozent) in die eigene Wohnung oder eine Wohngemeinschaft und für 133 Kinder und Jugendliche endete die Hilfe in einem Heim.

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Weitere Auskünfte erteilt:
Sigrid Langhammer
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