Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 22. Juli 2009 - Nr. 275

Jeder fünfte Thüringer Haushalt zahlt einen Konsumentenkredit ab

Rund 242 000 private Haushalte in Thüringen hatten Anfang 2008 Restschulden aus dem Kauf von Konsumgütern wie z.B. Autos, Möbel oder Urlaubsreisen. Damit hatte nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik jeder fünfte Thüringer Haushalt (21 Prozent) Schulden in Folge von Konsumentenkrediten. Das entsprach in etwa dem Bundesdurchschnitt (20 Prozent).
Aus den Ergebnissen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2008 geht weiter hervor, dass die Haushalte mit Konsumentenkreditschulden im Durchschnitt noch etwa 6 900 Euro zurückzuzahlen hatten. Allerdings lagen bei über einem Drittel der Haushalte (37 Prozent) die Restschulden unter 2 500 Euro. Bei knapp einem Viertel der Haushalte, die sich für Konsumzwecke verschuldet hatten, standen noch 10 000 Euro oder mehr aus.

Jüngere Haushalte, die in der Regel einen größeren Anschaffungsbedarf haben als ältere, waren häufiger verschuldet. So hatte etwa ein Viertel der Haushalte, in denen der Haupteinkommensbezieher jünger als 35 Jahre war, Konsumentenkredite aufgenommen, die noch zurückzuzahlen waren. Bei den Rentnerhaushalten war das nicht einmal mehr jeder zehnte Haushalt.

Außerdem hatten im Laufe des Jahres 2007 mehr als ein Viertel aller Thüringer Haushalte Dispositionskredite in Anspruch genommen. Auch hier lag der Anteil der jüngeren Haushalte, die mindestens einmal ihr Girokonto überzogen haben, deutlich höher als der bei den älteren Haushalten.

Zur Finanzierung der Aus- und Fortbildung hatten in Thüringen knapp fünf Prozent der Haushalte Kredite wie (Meister-)BAföG, Studiengebührendarlehen oder sonstige Ausbildungskredite aufgenommen. Im Durchschnitt waren hier noch 7 400 Euro zurückzuzahlen.

An der bundesweiten Einkommens- und Verbrauchsstichprobe nahmen in Thüringen etwa 1 900 Haushalte freiwillig teil. Die Erhebung wird in den neuen Ländern zum vierten Mal durchgeführt, erstmalig 1993. Im früheren Bundesgebiet wird sie seit 1962/63 in der Regel alle fünf Jahre organisiert.
Da die Haushalte mit besonders hohem Haushaltsnettoeinkommen (über 18 000 Euro netto monatlich) nicht in die Auswertung der Ergebnisse einbezogen wurden, sind die Angaben nur mit dieser Einschränkung als repräsentativ für die Gesamtheit aller privaten Haushalte zu betrachten.

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Gudrun Halle
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