Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 21. August 2009 - Nr. 320

Verkehrsunfallbilanz 1. Halbjahr 2009

Auf den Thüringer Straßen wurden im ersten Halbjahr 2009 nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 27 459 Straßenverkehrsunfälle durch die Thüringer Polizei aufgenommen. Das waren 216 Unfälle weniger als im ersten Halbjahr 2008. Somit setzte sich die positive Entwicklung der letzten Jahre fort. Darunter waren 3 437 Unfälle mit Personenschaden und 24 022 Unfälle mit nur Sachschaden.

Bei den Straßenverkehrsunfällen verunglückten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 4 525 Personen. Das sind 521 Verunglückte weniger als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.
Die Zahl der Verkehrstoten sank um 8 Personen auf 76 Personen. Auch die Anzahl der Verletzten war rückläufig. Es wurden 999 Schwerverletzte und 3 450 Leichtverletzte gezählt.
Unter den 76 getöteten Verkehrsteilnehmern befanden sich 41 Pkw-Fahrer bzw. Mitfahrer, 12 motorisierte Zweiradfahrer, 5 LKW Fahrer bzw. Mitfahrer sowie 1 Fahrer eines Sonderfahrzeuges. Darüber hinaus wurden noch 7 Fahrradfahrer, 9 Fußgänger und 1 Handwagenführer getötet.

Eine positive Entwicklung war bei den verunglückten Kindern im Alter unter 15 Jahren zu verzeichnen. Im ersten Halbjahr 2009 verunglückten 325 Kinder. Das waren 41 Kinder weniger als im ersten Halbjahr 2008.
Ebenfalls gesunken ist die Anzahl der verunglückten Senioren im Alter von 65 Jahren und mehr von 521 auf 431 Personen.

In der Unfallbilanz der Getöteten spiegelt sich diese Entwicklung zum Teil wider.
Während es in den ersten sechs Monaten des Jahres 2008 drei getötete Kinder gab, starb im ersten Halbjahr 2009 ein Kind.
Weniger Verkehrstote gab es bei den Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren (von 3 auf 0) und im Alter von 18 bis 20 Jahren (von 7 auf 6) zu verzeichnen.
Im Alter von 21 bis 24 Jahren starben 7 Jugendliche (2 Jugendliche mehr als im ersten Halbjahr 2008).
Die Gruppe der 18- bis 24- Jährigen ist die am stärksten gefährdete Gruppe mit dem höchsten Unfallrisiko. Von Januar bis Juni 2009 starben insgesamt 13 Jugendliche in der Altersgruppe der 18- bis 24- Jährigen und 1 104 Jugendliche wurden verletzt. Damit erreichten die Jugendlichen dieser Altersgruppe einen Anteil von 24,7 Prozent aller Verunglückten. Jeder vierte Verunglückte ist ein Jugendlicher im Alter von 18 bis 24 Jahre.
Auffällig ist auch die Zunahme der Getöteten 65- Jährigen und älter von 20 auf 24.
Besonders deutlich gesunken ist die Zahl der getöteten Fußgänger von 16 Personen im ersten Halbjahr 2008 auf 9 Personen im ersten Halbjahr 2009.
7 Fahrradfahrer verloren von Januar bis Juni 2009 ihr Leben. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres gab es 8 getötete Fahrradfahrer.
Bei den motorisierten Zweiradfahrern gab es in den ersten sechs Monaten des Jahres 12 Todesopfer zu beklagen. Im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres kamen 16 motorisierte Zweiradfahrer ums Leben.

Im Straßenverkehr auf Thüringer Straßen spielte bei 2,4 Prozent aller Unfälle Alkohol eine Rolle. Insgesamt 660 Unfälle ereigneten sich in den ersten 6 Monaten des Jahres 2009, wobei ein Beteiligter unter Alkoholeinfluss stand. Die Anzahl dieser Unfälle ist im ersten Halbjahr 2009 um 13,8 Prozent zurückgegangen. Durch Alkohol am Steuer verloren 5 Menschen ihr Leben. Im ersten Halbjahr 2008 gab es dagegen 7 getötete Personen.
Damit verlor jeder fünfzehnte Tote durch die Unfallursache Alkohol sein Leben.

Auf Thüringer Autobahnen nahm die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um mehr als die Hälfte auf 249 Unfälle zu. Eine ähnliche Tendenz zeigte sich bei den Verunglückten. Hier stieg die Zahl um 41 Prozent auf 385. Die Zahl der Getöteten erhöhte sich dabei von 6 auf 9.

Auf Landstraßen starben 22 Personen: Das waren rund ein Drittel aller Todesopfer im Straßenverkehr.

Straßenverkehrsunfälle und Verunglückte
Gesamtübersicht
Unfallkategorie
--------------------------
Verunglückte Personen
Juni Zu- bzw. Abnahme (-)
Juni 2009
gegenüber
Januar-Juni Zu- bzw.
Abnahme(-)
gegenüber
dem gleichen
Zeitraum
des Vorjahres
2009 2008 Mai 2009 Juni 2008 2009 2008
Anzahl %
Unfälle 4 302 4 752 - 263 - 450 27 459 27 675 - 0,8
davon  
  Unfälle mit Personenschaden 624 799 - 69 - 175 3 437 3 795 - 9,4
  darunter unter Alkoholeinwirkung 40 58 - 23 - 18 241 269 - 10,4
davon  
  Unfälle mit Getöteten 21 17 9 4 73 81 - 9,9
Unfälle mit Verletzten 603 782 - 78 - 179 3 364 3 714 - 9,4
davon  
  Unfälle mit Schwerverletzten 146 219 - 50 - 73 838 997 - 15,9
Unfälle mit Leichtverletzten 457 563 - 28 - 106 2 526 2 717 - 7,0
Unfälle mit nur Sachschaden 3 678 3 953 - 194 - 275 24 022 23 880 0,6
davon  
  schwerwiegende Unfälle mit
Sachschaden (im engeren Sinne)1)
200 204 14 - 4 1 450 1 321 9,8
  darunter unter Alkoholeinwirkung 22 28 - 10 - 6 147 175 - 16,0
sonstige Sachschadensunfälle unter dem
Einfluss berauschender Mittel2)
49 58 - 8 - 9 281 326 - 13,8
übrige Sachschadensunfälle 3 429 3 691 - 200 - 262 22 291 22 233 0,3
Verunglückte Personen 792 1 029 - 102 - 237 4 525 5 046 - 10,3
    darunter bei Unfällen unter Alkoholeinwirkung 47 66 - 27 - 19 305 335 - 9,0
davon  
  getötete Personen 23 18 11 5 76 84 - 9,5
verletzte Personen 769 1 011 - 113 - 242 4 449 4 962 - 10,3
davon  
  schwerverletzte Personen 177 255 - 51 - 78 999 1 196 - 16,5
leichtverletzte Personen 592 756 - 62 - 164 3 450 3 766 - 8,4
1) Straftatbestand oder Ordnungswidrigkeit und gleichzeitig mindestens ein Kfz nicht mehr fahrbereit
2) Unfallbeteiligter stand unter dem Einfluss berauschender Mittel und alle beteiligten Kfz waren fahrbereit.




Verkehrsunfallbilanz 1. Halbjahr 2009

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Weitere Auskünfte erteilt:
Christine Gerth
Telefon: 0361 37-84221
E-Mail: christine.gerth@statistik.thueringen.de