Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 12. Oktober 2009 - Nr. 433

Die Thüringer Industrie im August 2009
Arbeitstäglich bereinigter Umsatzzuwachs zum Vormonat; Umsatz jedoch weiterhin unter Vorjahresniveau

Die 876 Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe erzielten im August 2009 einen Umsatz in Höhe von 1,8 Milliarden Euro.
Zum Vormonat wurde im August arbeitstäglich bereinigt ein Umsatz-Plus von 2,5 Prozent ermittelt. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik ist diese Entwicklung zu fast gleichen Teilen auf den Anstieg des Auslandsumsatzes um 2,6 Prozent und des Inlandsumsatzes um 2,4 Prozent zurückzuführen.

Im Vergleich zum vergleichbaren Vorjahresmonat sank der Umsatz, bei gleicher Zahl an Arbeitstagen, um 313 Millionen Euro bzw. 15,2 Prozent.
Die Auslandsumsätze verringerten sich im August 2009 zum Vorjahresmonat um 19,9 Prozent. Dabei lag der Umsatz der Exporte Thüringens mit den Ländern der Eurozone um 26,1 Prozent, der Absatz in das übrige Ausland um 9,0 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Die Exportquote erreichte im August dieses Jahres 30,7 Prozent und war damit um 1,8 Prozentpunkte niedriger als im August 2008.
Das Geschäft mit den inländischen Abnehmern verlief im August 2009 im Vergleich mit dem Vorjahresmonat mit - 12,9 Prozent nicht so stark rückläufig wie die Auslandsumsätze.

Innerhalb der umsatzmäßig wichtigsten Wirtschaftszweige ging der arbeitstäglich bereinigte Umsatz im August 2009 gegenüber August 2008 bei der Metallerzeugung und -bearbeitung mit - 52,8 Prozent (Inland: - 40,4 Prozent, Ausland: - 69,7 Prozent) am deutlichsten zurück.
Es folgten die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen mit - 39,7 Prozent (Inland: - 15,8 Prozent, Ausland: - 60,0 Prozent), die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen mit - 31,8 Prozent (Inland: - 33,3 Prozent, Ausland: - 28,0 Prozent), der Maschinenbau mit - 24,5 Prozent (Inland: - 31,9 Prozent, Ausland: - 6,3 Prozent), die Hersteller von chemischen Erzeugnissen mit - 20,5 Prozent (Inland: - 24,9 Prozent, Ausland: - 5,0 Prozent) und die Hersteller von Metallerzeugnissen mit - 14,6 Prozent (Inland: - 12,3 Prozent, Ausland: - 20,6 Prozent).

Umsatzanstiege wiesen nur die Hersteller von Papier und Pappe mit + 1,0 Prozent (Inland: - 4,1 Prozent, Ausland: + 19,6 Prozent) und die Hersteller von sonstigen Waren mit + 7,4 Prozent (Inland: + 8,3 Prozent, Ausland: + 6,4 Prozent). aus. Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen erreichten genau das Ergebnis des Vorjahresmonats (Inland: - 7,6 Prozent, Ausland: + 14,9 Prozent).

Ende August 2009 waren in den Thüringer Industriebetrieben mit 50 und mehr tätigen Personen rund 126 Tausend Personen beschäftigt. Das waren 4 838 Beschäftigte (- 3,7 Prozent) weniger als Ende August 2008. Es ist festzustellen, dass sich der Beschäftigtenabbau seit April dieses Jahres ständig erhöhte.

In den ersten acht Monaten 2009 betrug das Umsatzvolumen 14,2 Milliarden Euro. Zum Vergleichszeitraum des Vorjahres verringerten sich die Umsätze, bei zwei Arbeitstagen weniger, um 3,8 Milliarden Euro bzw. 21,0 Prozent. Der Rückgang betrug arbeitstäglich bereinigt 20,0 Prozent.

Die arbeitstäglich bereinigten Entwicklungsangaben zum Vormonat, zum Vorjahresmonat und zum Vorjahreszeitraum finden Sie in der Druckversion der Pressemitteilung.

2009 Arbeitstäglich bereinigte Entwicklung des Umsatzes um Prozent zum
Vormonat Vorjahresmonat Vorjahreszeitraum
Januar - 8,3 - 19,7 - 19,7
Februar + 2,4 - 25,3 - 22,6
März + 11,3 - 24,5 - 22,8
April - 2,4 - 22,3 - 22,8
Mai + 4,9 - 17,7 - 21,8
Juni 0,0 - 17,5 - 21,1
Juli - 11,0 - 18,1 - 20,7
August + 2,5 - 15,2 - 20,0


Die Entwicklungen zum Vorjahr für die einzelnen Wirtschaftszweige können detailliert dem Tabellenanhang entnommen werden.


Die Thüringer Industrie im August 2009 - Arbeitstäglich bereinigter Umsatzzuwachs zum Vormonat; Umsatz jedoch weiterhin unter Vorjahresniveau


Ab Berichtsmonat Januar 2009 wird erstmals die neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008) angewendet. Die WZ 2008 ist aus international harmonisierten Klassifikationen, insbesondere der NACE Rev.2 abgeleitet. Sie ist entsprechend europäischen Bestimmungen verbindlich anzuwenden. Dies bedeutet, dass einige Bereiche, die bisher dem Bergbau oder dem Verarbeitenden Gewerbe zugeordnet waren, aus den Ergebnissen herausfallen (z.B. Verlagswesen, Recycling). Die Wirtschaftszweige haben sich teilweise inhaltlich und auch von der Bezeichnung her geändert. Die Vorjahre wurden entsprechend umgerechnet und sind somit vergleichbar.

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Weitere Auskünfte erteilt:
Detlev Ewald
Telefon: 03681 354-210
E-Mail: detlev.ewald@statistik.thueringen.de