Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 25. August 2010 - Nr. 252

Von den 951 Thüringer Gemeinden haben 55 Gemeinden im ersten Halbjahr 2010 ihre Realsteuerhebesätze geändert

Im ersten Halbjahr 2010 haben 55 Gemeinden ihre Hebesätze der Realsteuern geändert, darunter 18 Gemeinden mit weniger als 1 000 Einwohnern. Im Vorjahreszeitraum hatten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik dagegen nur 20 Gemeinden Hebesatzänderungen vorgenommen.
Die Gemeinden haben das grundgesetzlich verankerte Recht, die Realsteuerhebesätze autonom festzusetzen. Sie beeinflussen dadurch die Höhe der Steuern, die für Grundbesitz bzw. Gewerbebetriebe an die Gemeinden zu entrichten sind.

Den Hebesatz für die Gewerbesteuer haben 40 Gemeinden (erstes Halbjahr 2009 = 10 Gemeinden) erhöht, davon 14 Gemeinden mit weniger als 1 000 Einwohnern. Die deutlichsten Erhöhungen nahmen mit 100 Prozentpunkten auf 300 Prozent die Gemeinde Gerstengrund (61 Einwohner) im Wartburgkreis und ebenfalls mit 100 Prozentpunkten auf 400 Prozent die Gemeinde Bad Tennstedt (2 575 Einwohner) im Unstrut-Hainich-Kreis vor. Die Erhöhungen der anderen 38 Gemeinden lagen zwischen 10 und 80 Prozentpunkten.
Keine Gemeinde reduzierte ihren Gewerbesteuerhebesatz im ersten Halbjahr 2010.
Den höchsten Gewerbesteuerhebesatz für das Jahr 2010 in Höhe von 400 Prozent beschlossen 15 Thüringer Gemeinden. Dazu zählen u. a. die Landeshauptstadt Erfurt und die Gemeinde Bad Tennstedt sowie weitere 13 Gemeinden mit weniger als 1 000 Einwohner.

Bei der Grundsteuer B (für private und gewerbliche Grundstücke) setzten 36 Gemeinden ihren Hebesatz im ersten Halbjahr 2010 herauf (erstes Halbjahr 2009 = 8 Gemeinden), wovon 9 Gemeinden weniger als 1 000 Einwohner haben. Die größte Erhöhung beschloss die Gemeinde Gerstengrund im Wartburgkreis von 200 auf 300 Prozent. Die Erhöhungen in den anderen 35 Gemeinden lagen zwischen 10 und 50 Prozentpunkten.
Keine Gemeinde hat im ersten Halbjahr 2010 ihren Hebesatz für diese Steuerart gesenkt.
Den höchsten Hebesatz für die Grundsteuer B in Thüringen hat mit 500 Prozent die Gemeinde Reisdorf im Kreis Weimarer Land.

Der Hebesatz der Grundsteuer A (für land- und forstwirtschaftliche Betriebe) wurde im ersten Halbjahr 2010 von 23 Gemeinden erhöht (erstes Halbjahr 2009 = 7 Gemeinden), wovon 10 Gemeinden weniger als 1 000 Einwohner haben. Am stärksten gestiegen ist der Hebesatz in der Gemeinde Haussömmern im Unstrut-Hainich-Kreis (von 200 auf 300 Prozent) und der Gemeinde Andisleben im Kreis Sömmerda (von 250 auf 350 Prozent). Die Erhöhungen in den anderen 21 Gemeinden lagen zwischen 10 und 65 Prozentpunkten.
Eine Absenkung des Hebesatzes A wurde in diesem Zeitraum von keiner Thüringer Gemeinde vorgenommen.
Den höchsten Hebesatz hatte auch hier die Gemeinde Reisdorf im Kreis Weimarer Land mit 400 Prozent.
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Weitere Auskünfte erteilt:
Sabine Schlausch
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E-Mail: sabine.schlausch@statistik.thueringen.de